- Project Runeberg -  Abenteuer in Tibet /
366

(1904) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Exploration
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 29. Die Tibeter treiben uns mit starker Kavallerie zurück

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366 Neunundzwanzigstes Kapitel.
aufzujuchen. Kalpet wurde bequem auf jein Kamel gebettet, Mohammed
Tokta auf fein Pferd, das er jeldft lenken konnte, gehoben, und dann
brach) der Zug beim dumpfen Klange der Karawanengloden auf.
Bon einer Heinen Paßschwelle aus erblicten wir die herrlichite
Sandichaft, die wir bisher in Tibet gejehen hatten. Ein See mit
dunkelblauem, Eriftallhellem Wasser lag eingebettet zwijchen malerischen
Bergfetten. Nach allen Seiten hin öffneten sich großartige phantaftische
Ausfichten tief hinein in dunkle Fjorde und Buchten, über welche vegen-
ichwere Wolfen ihre Schatten warfen, während Heine wilde Felsen—
eilande fich noch im Sonnenlichte badeten. Hier und dort fielen die
Felsen fteil nach dem See Nakktsong-tso ab. Erjt nachdem die
Kosaken refognosziert hatten, konnten wir längs der Felsen des Nord-
ufers nach Dften weiter ziehen, da die Tibeter uns feine Auskunft
über den Weg hatten geben wollen.
Wir marjchierten an einer gewaltigen Bucht entlang. Stalpet hatte
ein paarmal um Wasser gebeten und gerufen, fein Kamel laufe zu
ichnell. Als er aber eine Stunde still geblieben war, machte die Am—
bulanz, die den Nachtrab der Karawane bildete, Halt. Wir wollten
den Kranken umbetten. Es war nicht mehr nötig, denn Kalpet war
jchon tot und falt, und feine Augen hatten ihren Glanz verloren. Nad)-
dem der Mollah sie ihm zugedrüct hatte, jeste die Karawane unter
Stlodenflang ihren Weg fort. Die Mufelmänner hatten wie gewöhn-
lic) gejungen, um fich den einförmigen Marjch zu erleichtern, jet aber
wurde e3 jo till wie in einem Grabe. Am inneren Teile der Bucht
schlugen wir in der Nähe eines aus mehreren fchwarzen Zelten be-
jtehenden Nomadendorfes unser Lager auf.
Der Beerdigungstag, der 12. September, brach mıt hellem Sonnen-
jheine au, umd im dem frifchen Seewinde plätjcherten die Wellen
melodiic und metalliich flingend an das Ufer. Die Mohammedaner
hatten mich gebeten, ihren Glaubensgenofjen unter den üblichen Zere—
monien beerdigen zu dürfen. Nach einem der Zelte, in welchem Kal—
pet3 Leiche die Nacht über geftanden und zwei Mann im Lande der
Ungläubigen die Leichenwache gehalten hatten, begaben fich jegt Ordek,

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