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heranmachen, können diese vorwärts geführt und immer besser
erfüllt werden. Besonders gilt dies für die höheren Kulturzvvecke,
die immer nur von einer geringen, sich ganz ihnen widmenden
Anzahl gefördert werden können. Die Mehrzahl muß pflügen
und säen, damit einige die Angelegenheiten der Gesellschaft leiten,
Studien und Kunst treiben können. Das ist die Forderung der
Kultur.
Der äußere Verlauf dieser sozialen Arbeitsverteilung ist
gewöhnlich durch Gewalt und List gekennzeichnet. Die Sklaverei
ist der Anfang aller Gesittung; allein man sieht die Dinge nur
an der Oberfläche, wenn man die äußere Gestalt des Verlaufes
für den inneren Kern desselben ansieht. Hinter den
Gewaltshandlungen des Einzelnen liegt das Bedürfnis der Gesellschaft nach
Arbeitsverteilung, und hinter dieser am letzten Ende die angeborenen
Triebe und Neigungen des Menschen. Diese sind, gleich den
Kulturvorteilen, zweierlei Art, sinnliche und geistige. Eine
materialistische Auffassung der Geschichte und des Weltläufes glaubt in
dem Eigennutz und der sinnlichen Natur des Menschen die einzige
hier wirksame Kraft zu finden. Die Lust zu leben und zu genießen
läßt den Starken den Schwachen unterdrücken, und auf diese
Weise sollte, der Auffassung einiger nach, die ganze soziale
Differenzierung und Kulturentwickelung stattgefunden haben.
Diese Auffassung übersieht die andere Seite der menschlichen
Natur. In letzter Reihe hat das Vorhandensein der geistigen
Bedürfnisse, als Religion, Kenntnisse, Gerechtigkeit und Ordnung-,
die höheren und besseren Gaben der Kultur hervorgerufen. Nehme
man die genannten Bedürfnisse fort, und die Kultur wäre niemals
entstanden. Die rein geistige Natur des Menschen ist, wie man
ja a priori sagen konnte, der eigentliche Kulturbringer. Denn
warum hätte sonst der Mensch mehr als die Tiere eine Kultur
hervorbringen sollen?
Dies in hezug auf die Entstehung der Stände im großen
und als soziale Organisationen. Sieht man dagegen, wie sie sich
im kleinen und sozusagen Stück für Stück bilden und fortdauernd
erhalten, so ist offenbar, daß der Konkurrenzkampf und die
natürliche Auswahl so gut wie allein hierbei entscheidend waren. In
diesem Punkte haben diejenigen recht, welche das Standeswesen
als ein Produkt der genannten Mächte auffassen. Von ihnen
hing es ab, welche einzelnen Personen in die höheren Stände
eintreten und sich dort erhalten sollten. Hier hat die natürliche
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