- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Die Herzogl. Bibliothek in Gotha und die literarische Kriegsbeute aus Würzburg

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DIE HERZOGLICHE BIBLIOTHEK IN GÖTHA_____________15

deutschen Bibliotheken, die ich in den letzten Jahren durchforscht habe,
derartige Bücher sowohl aus der fürstbischöflichen als aus der
Universitätsbibliothek, vor allem solche, die früher zu der Bücherei des Domherrn
Johann Georg von Werdenstein gehört haben. Auch aus dem
Jesuitenkolleg und einer Reihe Klosterbibliotheken in Wurzburg habe ich bei diesen
Forschungen eine Anzahl Bände angetroffen, die jedoch in manchen Fällen
von der Säkularisierung und den durch sie veranlassten
Dublettenausscheidungen herrühren. Von Julius Echters Hofbibliothek finden sich noch immer,
nicht unbedeutende Reste in Franken, die teils auf Gaben des Fürstbischofs
oder seiner Nachfolger an verschiedene Institute, teils auf die schwedische
Plünderung zurückgehen, da offenbar kleinere Teile dieser Bibliothek in
viele Hände gekommen sind.

Was sich von den Würzburger Sammlungen in Schweden findet, sind
indes so gut wie ausschliesslich gedruckte Bücher, die zur Zeit der Besetzung
moderne Literatur verschiedener Wissenschaften, meist Theologie und
Jurisprudenz, enthalten. Dies ist recht natürlich. Bei der Beschlagnahme von
Bibliotheken in Feindesland Hess sich Gustav Adolf von rein praktischen
Gesichtspunkten leiten. Er brauchte für die umgestalteten oder neu
eingerichteten schwedischen Unterrichtsanstalten, in erster Linie für die Univer-

Bericht aufgeführten Bänden kann ich auf Grund späterer eigener Forschungen verschiedene
neue fügen, teils aus der Stifts- und Landesbibliothek in Linköping und der Stiftsbibliothek in
Växjö, teils aus der Universitätsbibliothek in Lund, der Bibliothek des Astronomischen
Observatoriums in Uppsala und der Bergianschen Sammlung in der Bibliothek der Akademie der
Wissenschaften in Stockholm. — Unter den Schweden, die an der literarischen Beute in
Würzburg beteiligt wurden, war auch der Hofprediger des Königs, späterer Bischof in Strängnäs,
Johannes Matthiae, der als eine Art Kustos der Bibliotheken in Wurzburg und Mainz tätig war
und neben dem Leibarzt des Königs, Jacob Robertson, die Inventarisierung der für Uppsala
bestimmten Sammlungen besorgte. Später schenkte Johannes Matthiae seine Bibliothek
teilweise der Domkirche in Strängnäs, wo man jetzt etwa zehn Nummern aus der
Universitätsbibliothek in Wurzburg und der dortigen fürstbischöflichen Bibliothek antrifft, die
letzteren mit Julius Echters Supralibros. Aber dass Johannes Matthiae einen Teil seiner
Bibliothek behalten hat, der dann von seinen Kindern geerbt worden ist, ersieht man
daraus, dass man bisweilen Bücher u. a. aus der Würzburger Universitätsbibliothek mit dem
Namen Nils Olliequist, dem ältesten Sohn von Johannes Matthiae, antrifft. So befindet
sich z. B. in Uppsala ein Band: Joh. Creccelius, Collectanea ex historijs de origine et
fun-datione omnium fere monasticorum ordinum (Frankf. 1614) mit dem Eintrag »Bibl. Acad.
Herbip.» und Nils Olliequists Namenszug. Aus der kurfürstlichen Bibliothek in Mainz
stammt ein schöner, um 1550 in Venedig auf Pergament gezeichneter Portulanatlas, der
dem Kurfürsten Sebastian von Heusenstamm gewidmet ist und jetzt auf Schloss Esplunda
in Närke aufbewahrt wird. Dieser Band enthält einen Vermerk der Königin Christine, dass
sie ihn von ihrem Lehrer Johannes Matthiae erhalten hat, der ihn sicher bei
Inventarisierung der kurfürstlichen Bibliothek in Mainz bekommen hatte. Später ist der Band wieder
in seinen Besitz zurückgekehrt, denn auch in ihn hat der Sohn Nils Olliequist seinen Namen
eingeschrieben.

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