- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Bücher- und bibliotheksgeschichtliche Forschungen in ausländischen Bibliotheken

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BÜCHER- UND BIBLIOTHEKSGESCHICHTLICHE FORSCHUNGEN 99

in Bremen nach einem gedruckten Katalog versteigert, aber sein reiches
Archiv, das zum grossen Teil aus Akten des Kronarchivs in Prag bestand,
wurde später dem Regierungsarchiv in Stade einverleibt und von dort nach
dem Staatsarchiv in Hannover verbracht. Dort wurde das wichtigste des
Bestandes ausgemustert und 1874 an die betreffenden deutschen und
österreichischen Archiven zurückgesandt, doch befindet sich noch immer ein
erheblicher Teil von Erskeins Papieren in Hannover. Das dort noch
Vorhandene besteht teils in Erskeins politischem Briefwechsel und allerlei Akten
über den Dreissigjährigen Krieg, Schwedens und Deutschlands Politik, ferner
in Archivalien über die Niederlande, Dänemark, Russland usw., sowie dem
Rest der von Erskein in Feindesland erbeuteten Akten, vor allem Papieren
aus dem böhmischen Kronarchiv in Prag.1 Soweit bekannt, enthält diese
Sammlung jetzt keine eigentlichen Handschriften, mittelalterliche Codices
u. dgl., aber dass Erskein solche besessen hat, ergibt sich aus dem in der
Kgl. Bibliothek zu Stockholm aufbewahrten handschriftlichen Katalog seiner
Bibliothek.

Die Vormals Kgl. und Provinzialbibliothek in Hannover ist,
was die Provenienz der Bücher anlangt, gewiss eine der interessantesten
der von mir bisher durchforschten Bibliotheken. Fast in jedem Buche
begegnet man dem Namen eines oder mehrerer älteren Besitzer, und die
Büchersammlung ist von sehr verschiedenen Seiten zusammengebracht. Ausser
aus älteren kurfürstlichen Sammlungen besteht die Bibliothek aus der 1678
durch Leibniz angekauften Büchersammlung, die der 1675 verstorbene
gelehrte Hamburger Arzt Martin Fogel, ein Schüler von Joachim Jungius,
hinterlassen hatte, aus dessen Bibliothek auch einige Bände unter Fogels
Bücher gekommen sind, ferner aus Leibniz’ Büchern und Handschriften
sowie aus Büchern der säkularisierten Klosterbibliothek in Marienroda und
einer hinsichtlich der Provenienz ungemein interessanten Bibliothek, die
von dem Abt in Loccum, Gerhard Molanus (f 1729), zusammengebracht
worden ist. Für meine speziellen Forschungen hatte die Untersuchung der
Bibliothek in Hannover ein überraschend gutes Resultat, insofern ich hier
eine nicht geringe Anzahl Bände aus der schwedischen Kriegsbeute in
Böhmen und Mähren in Gestalt von Büchern aus Olmutz, Nikolsburg und
Prag fand, die alle zur Bibliothek der Königin Christine gehört haben und

1 Unter diesen Erskeinschen Papieren befinden sich auch mehrere Briefe von dem früheren
Bischof von Fünfkirchen, Andreas Dudith, dem grossen Büchersammler, dessen Bibliothek wahrscheinlich
von Kardinal Franz von Dietrichstein beschlagnahmt und mit der Bibliothek auf Schloss Nikolsburg 1645
von den Schweden erobert wurde. Briefe von Dudith habe ich auch in Hamburg sowie vor allem in Bremen
und Götha verzeichnet.

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