- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årg. XXV. 1938 /
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(1914-1935)
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PAUL LEHMANN

auch binnen kurzem so viel der kleinen, fast ganz abgewaschenencn unteren
Schrift zu entziffern, dass ich, dank einer glücklichen Vermutung, von
einem gar nicht seltenen lateinischen Worte ausgehend den Text
bestimmen konnte. Die Bibliotheksdirektion hatte dann die Güte mir den Codex
zur genauen Untersuchung nach München zu schicken. Dieser trägt auf
der roten Lederrücken des Halbfranzbandes die goldene Aufschrift: ’Galeni
OPERA MEDICA manuscripa’ und ufnfasst 210 Pergamentblätter, 23,8 X 15
cm, deren Lagen jeweils auf dem Rekto des 1. Blattes rechts aussen durch
die lateinischen Buchstaben C—Z, schliesslich durch 7 = et und XXV, XXVI
bezeichnet sind, während die Lagen A und B und die Schlusslage (oder
Halblage) ganz fehlen. Die Schrift ist eine frühgotische norddeutsche
Minuskel aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Die Kapitel haben
rote Überschriften und rote und blaue Initialbuchstaben. Alle
Besitzver-merke fehlen, aber nach mündlicher Mitteilung von Dr. Maliniemi dürfte
die Handschrift über Russland nach Finnland gekommen sein. Der
Rückenaufschrift entsprechend hat man bis zum heutigen Tage in Helsingfors
gemeint, es ständen Galentexte darin. In Wahrheit haben wir es mit den
Particulae 2—10 der »Tegne theorica» des Constantinus Africanus
(† 1087) zu tun == j). 24—340, Z. 4 von unten der Basler Constantinusausgabe
von 1539. Auf fol. 210 bricht der Text mit »hec eruginosa aqua» ab, der
Schluss der 10. Particula stand auf den jetzt fehlenden Blättern.
Reskribiert sind anscheinend nur fol. 196—197, jedoch hat man den unteren
Text von fol. 196 und 197r so sorgfältig radiert und abgewaschen, dass
ich den Versuch der Entzifferung aufgegeben habe. Fol. 197v ist etwas
besser erhalten. Die untere Schrift ist eine kleine Minuskel sacc. XII1.
Die usprünglichen Seiten enthielten bei einem Schriftspiegel von elwa
15 X 20 cm zwei Spalten mit 40 Zeilen von annähernd 6,5 cm Länge.
Was man auf fol. 197v sehen kann, sind Reste von Ovidii Met. XII 225
—266, ohne wichtige Varianten, die die Einordnung in die sonstige seit dem
11. Jahrhundert ja reiche Überlieferung der antiken Dichtung ermöglichen
könnten. Reagentienbehandlung und Palimpsestphotographie würden mehr
vom Text herauszuholen gestatten. Ob sich das verlohnte, ist sehr die Frage.

Auf die Handschrift Va 1 der Königlichen Bibliothek Stockholm
gehe ich hier noch einmal in Kürze ein, obwohl bereits Sven Dahlgren
in Ymer, 1885, S. 178 —182 die Geschichte des merkwürdigen Codex dar-

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