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Kanada Ruft Osterreich
Das kanadische Radiosystem ver-
dankt seinen eigentiimlichen und wohl
einzigartigen Aufbau den besonderen
Bedingungen eines Landes riesiger
Entfernungen, verhältnismässig klei-
ner Bevélkerung und verschiedenar-
tigster kultureller Traditionen.
Der Betrieb des kanadischen Rund-
funks im nationalen Masstab ist die
Aufgabe der Canadian Broadcasting
Corporation (CBC). Diese ôffentliche
Gesellschaft hat 18 Sender, die über
das ganze Land von Neufundland im
Atlantischen Ozean bis Britisch
Columbien an der Pazifischen Küste
verteilt sind. Trotzdem einige dieser
Stationen eine Sendestärke von 50
KW haben, künnen sie nicht einzeln
über die tausende Quadratkilometer
weiten Gebiete des Landes gehôürt
werden. Sie sind daher durch sogenann-
te Programmnetze verbunden, von
denen es drei gibt: das Trans-Kanada
Netz und das Dominion Netz, die
beide in englischer Sprache senden,
und das franzdsische Netz, das den
regionalen Interessen der franzüsisch-
sprechenden Bevélkerung dient, aber
auch Programme von nationalem
Interesse mit den beiden anderen
Netzen austauscht. Für einer Bevol-
kerung, die nur etwa zweimal so gross
ist wie die Osterreichs, muss das kanad-
ische Radio ein Leitungsnetz beniitzen,
das über 23.000 km lang ist, das heisst
also mehr als die halbe Lange des
Aquators.
Um die Programme so reichhaltig
wie môüglich zu gestalten und alle
Landesteile zur Sprache kommen zu
lassen, ist Kanada in sechs Programm-
bezirke eingeteilt, deren Studios nicht
nur die besonderen Interessen der
Regionen pflegen, sondern auch den
nationalen Programmnetzen ihre
eigenen Programme zuführen.
Ungleich den meisten europäischen
Landern ist der Rundfunk in Kanada
kein staatliches Monopol. Etwa 115
private Stationen dienen hauptsäch-
lich lokalen Interessen, mehr als
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Ein Kontrolltisch im Montreal Studio der
CBC und (links) ein Schaltschrank. Durch
Schaltungsvorbereitung am Schaltschrank ist
es moglich, den verschiedenen lokalen Sendern
Programme der drei Leitungsnetze innerhalb
von 20 Sekunden zuzuführen.
vierzig sind aber fiir die Abendstunden
dem ôffentlichen Programmnetz
angeschlossen. Die Oberaufsicht über
sowohl die 6ffentliche wie die private
Radiotatigkeit liegt jedoch in den
Händen des Aufsichtsrates der CBC,
der von der Bundesregierung ernannt
ist, aber aus unabhängigen Persôn-
lichkeiten besteht und auf dessen
Beschlüsse die Regierung keinen
Einfluss nimmt. Der Aufsichtsrat ist
einem Parlamentsausschuss gegenüber
verantwortlich, in dem alle grésseren
politischen Parteien vertreten sind.
Eine weitere Eigentümlichkeit des
kanadischen Radios ist das System
seiner Finanzierung. Wie in Oster-
reich bezahlt zwar jeder Haushalt
eine Radiogebiihr, aber das Ein-
kommen von dieser Quelle allein
reicht keineswegs aus, um die riesigen
Kosten in dem ausgedehnten und
schwach besiedeltem Lande zu decken.
Etwa 20 Perzent der CBC Programme
sind von Geschäftsfirmen für Re-
klamezwecke abonniert. Die privaten
Stationen allerdings beziehen ihre
Einkünfte ausschliesslich von Re-
klamesendungen.
dS
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