- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
247

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Seiten ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 247
Verhältnis gedacht, als selbst das Kausalverhältnis implizierend.
Sovi^eit in dem Verhältnis von Abhängigkeit und Unabhängigkeit
gedacht sein soll, dass das Abhängige durch das ist, wovon es
abhängig ist, das Unabhängige als aktiv das Abhängige hervor-
bringend, so muss offenbar doch in diesem Verhältnis ein Kausal-
verhältnis gedacht sein. Dies wird später näher gezeigt. Natürlich
ist hierin,, wie gesagt, nicht nur ein Kausalverhältnis gedacht, so-
fern dies als notwendige Zeitverbindung gefasst wird. Wird es
so gefasst, so ist damit dem Obigen gemäss gesagt, dass in dem
KausalVerhältnis die Wirkung nicht als abhängig von der Ursache
gefasst werden darf, denn ist die Wirkung notwendig mit der Ur-
sache verbunden, so ist die Ursache es auch mit der Wirkung.
Solchenfalls aber wäre die Ursache ebensosehr abhängig von der
Wirkung. Mit dem Kausalverhältnis muss also eine andere, nicht
dazugehörige Vorstellung in der Vorstellung von Abhängigkeit und
Unabhängigkeit verknüpft sein. Wenn die Wirkung aus der Ur-
sache hervorgehn soll, so folgt sie nicht nur mit Notwendigkeit
auf dieselbe, sondern muss auch darin enthalten und als nachfol-
gend dasselbe wie das in der Ursache Enthaltene sein. Hier ist
dann auch ein Verhältnis von Identität gedacht.
Man sagt indessen, dass eine Wirkung mehrere Ursachen ha-
ben kann. Soll das Verhältnis von Ursache und Wirkung not-
wendige Zeitverbindung sein, so ist dies indessen dem Obigen ge-
mäss widersinnig. Man hält dem vielleicht entgegen, dass z. B.
eine Bew^egung einer Kugel zur Ursache einen Stoss seitens einer
anderen Kugel haben kann, oder auch dass die Ebene, auf der sie
ruht, geneigt ist, u. s. w. Das, was hier als Wirkung betrachtet
ist, ist nur ein Körper in Bewegung oder die Bewegung des Kör-
pers. Davon, dass es eine Kugel von dieser bestimmten Beschaf-
fenheit ist, muss man abstrahieren. Die Ursache ist in dem einen
Falle ein Stoss seitens eines anderen Körpers, auch hier unter Ab-
straktion davon, dass dieser Körper eine gewisse besondere Beschaf-
fenheit hat. Die Ursache in dem anderen Falle wird als die An-
ziehungskraft der Erde angegeben. Soll nun jedoch ein Kausal-
gesetz aufgestellt werden können, so muss gezeigt werden, dass die
Bestimmtheit, die in dem einen und anderen Falle in notwendiger
Zeitverbindung mit Bewegung eines Körpers steht, dieselbe ist. Es
muss gezeigt werden, dass in dem, was ich Anziehungskraft der Erde
und Stoss seitens eines Körpers nenne, ein und dieselbe Be.stimmtheit
enthalten ist, und nur in dieser kann ich das zu suchen haben, was

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 22:52:36 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/erkennt/0261.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free