- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
248

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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248 A. Phalen,
in notwendiger Zeitbeziehung zur Bewegung eines Körpers steht.
Dafür, dass in dem Kausalverhältnis ein Verhältnis von Abhängig-
keit und Unabhängigkeit gegeben ist, kann also als Grund nicht
angegeben werden, dass die Wirkung mehrere Ursachen haben
kann. In dem Verhältnis von Abhängigkeit und Unabhängigkeit
ist also stets ein Kausalverhältnis gedacht, ausserdem ist aber auch
damit eine Vorstellung von Identität zwischen Ursache und Wirkung
verbunden.
Indessen spricht man ja auch von Abhängigkeit und Unab-
hängigkeit zwischen Prämissen und Schluss. Wie kann nun hier
ein Verhältnis von Kausalität gedacht sein? Die logische Konse-
quenz im Schlüsse scheint ja kein Kausalverhältnis sein zu können.
Indessen kann der Fortgang von Prämissen zu Schluss nicht ein
Fortgang in dem Gedachten, sondern nur im Denken sein- Der
Unterschied zwischen Prämissen und Schluss kann nämlich nicht
ein Unterschied in dem Gedachten, sondern nur im Denken sein.
Die Prämissen als von dem Schluss verschieden sind nicht ver-
bunden. Erst in dem Schlüsse w^erden sie verbunden. Ist aber
die Verbindung nicht eine Verbindung im Bewusstsein, so können
die Prämissen nicht sein, ohne verbunden zu sein. Man kann
nicht antworten, dass sie ja auch in dem Schluss verbunden sind,
denn sie sollen doch in ihrem Unterschiede vom Schlüsse ohne
Verbindung sein. Sind sie aber verbunden, und soll dies Bedeu-
tung ohne das Bewusstsein besitzen, so können sie nicht auch
ohne Verbindung sein. Es sind ja die Prämissen als solche, die
in dem Schlüsse verbunden sind. Die Prämissen, die von dem
Schlüsse verschieden sind, können nicht durch eine Bestimmung
von den Prämissen, die in dem Schlüsse verbunden sind, unter-
schieden werden. Man kann also nicht sagen, dass die Prämissen in
einem Fall, nämlich als von dem Schlüsse verschieden, nicht ver-
bunden, in einem anderen, nämlich im Schlüsse, verbunden sind,
denn der Schluss ist nichts anderes als die Verbindung zwischen
den Prämissen, es hiesse das also sagen, dass die Prämissen als
nicht verbunden nicht verbunden, als verbunden dagegen verbun^
den sind. Wäre der Unterschied zwischen Prämissen und Schluss
denkbar ohne Bewusstsein, so würde also Ein und dasselbe sowohl
auf eine bestimmte Weise sein als nicht sein. Das Verhältnis hier
ist daher nur so denkbar, dass die Prämissen im Bewusstsein
getrennt und im Bewusstsein verbunden sind. Dies, dass sie im
Bewusstsein getrennt und im Bewusstsein verbunden sind, bedeutet

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