- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
249

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 249
nur, dass es ein Bewusstsein von M als P, eines von S als M und
eines von S als M als P giebt. Damit ist auch gesagt, dass das Ver-
hältnis, um das es sich im Schlüsse handelt, ein Zeitverhältnis ist.
Doch ist es, damit man sagen könne, dass ein Schluss vorliegt,
nicht genügend, zu sagen, dass die Auffassungen: M ist P, und
S ist M, der Auffassung: S ist P vorhergehen. Diese letztere Auf-
fassung muss ein Aufmerken auf das sein, was in den Vorhergehen-
den gedacht ist. Dass sie dies ist, kann ja nicht als ein Verhält-
nis zu den vorhergehenden Auffassungen in sich schliessend be-
zeichnet werden, da die spätere Auffassung ja das Aufmerken
selbst ist, und damit das Verhältnis selbst wäre, was widersinnig
ist. Auch das Verhältnis in dem Schlüsse ist demnach ein Zeit-
verhältnis, aber ein Zeitverhältnis zwischen besonderen Auffassun-
gen. Ein Unterschied zwischen dem in den Prämissen und dem
in dem Schluss Aufgefassten, unter Abstraktion von dem Bewusst-
sein, ist somit nicht vorhanden. Da der Schluss als von den Prä-
missen abhängend und aus ihnen hervorgehend gedacht wird, ist
indessen das Schliessen als ein aktives Hervorbringen gedacht, und
das Verhältnis im Bewusstsein ist auf das Aufgefasste übertragen.
Damit erhält man die Verbindung von Zeit- und Identitätsverhält-
nis, die das Verhältnis von Abhängigkeit und Unabhängigkeit aus-
zeichnet. — Das Obige beabsichtigt natürlich nicht, eine vollständige
Erörterung des Kausalitätsverhältnisses und des Verhältnisses der
Konsequenz im Schliessen zu geben, sondern nur kurz die Bedeutung
dieser Verhältnisse im Zusammenhang mit dem Verhältnis von Ab-
hängigkeit und Unabhängigkeit anzugeben. — Wenn B als von A ab-
hängig bezeichnet wird, so ist es damit sowohl als identisch mit A
wie als Wirkung davon gedacht. Wenn B dagegen als von A unab-
hängig bezeichnet wird, so ist es als anders als A und als Ursache
dazu gedacht, da es aber als A hervorbringend gedacht wird, ist es
auch hier als identisch damit gedacht. Dieses Unabhängige wird
nun als das andere Glied in der Beziehung unabhängig-abhängig
gefasst. Es wird ja auch als blosse Negation von Abhängigkeit
gefasst, und solchenfalls ist B unabhängig von A, wenn es nicht
mit diesem identisch und nicht dessen Wirkung ist. Da die Wir-
kung hier als identisch mit der Ursache gedacht wird, so bedeutet,
dass B unabhängig von A ist, demnach nur, dass es anders als A ist.
— Hiermit soll nun indessen, wie gesagt, nicht behauptet sein, dass
nicht ein guter Sinn darin liegen kann, zu sagen, dass Etwas von
einem Anderen abhängig ist. Es lässt sich ja denken, dass es nur

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