- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
322

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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322 A. Phalen,
RiBBiNG ausgesprochene Auffassung, dass der Prozess als solcher
zeitlich sein müsse, erscheint auf seinem eigenen Standpunkt, da
er doch ein Vor und Nach in dem Denken annimmt, das nicht
zeitlich sein soll, Borelius’ Antwort befugt. Gegen Ribbing’s Be-
hauptung, dass die Begriffsentwicklung als eine Entwicklung eine
Entwicklung in dem zeitlichen Subjekt sein müsse oder auch die
Begriffe zeitlich gefasst werden müssten, bemerkt er: »Entweder
folgt es nicht aus dem Begriff des Dreiecks, dass seine Winkel
gleich zwei Rechten sind, oder auch muss das Dreieck Dreieck sein,
bevor seine Winkel gleich zwei Rechten werden. Denn ebensowohl
wie man in dem einen Falle von einer objektiven und notwendigen
Folge sprechen kann, die doch nicht (ausser in subjektiver Hin-
sicht) Zeitfolge ist, so kann man in dem anderen Falle von einer
objektiven Begriffsentwicklung sprechen, die doch nicht Zeitent-
wicklung ist».^ Ribbing’s Auffassung mag zwar richtig sein, wenn
man aber wie er selbst ein logisches Grund-Folgeverhältnis annimmt,
das nicht zeitlich ist, so ist es nicht genügend, nur aus dem Grunde,
weil Hegel von Entwicklung und Prozess spricht, den Schluss zu
ziehen, dass er das logische Verhältnis zeitlich gefasst habe. Geijer
sagt auch, dass man möglicherweise diese Ausdrücke als eine
»allerdings sehr ungenaue Umschreibung für ein rein zeitloses Ver-
hältnis von gegenseitiger Immanenz oder wechselseitiger Bestimmt-
heit zwischen den AVesensbestimmungen des Absoluten»^ auffassen
könnte. Seine Untersuchung gilt zwar zunächst Monrad, ist wohl
aber doch auch als Hegel geltend gemeint. Doch findet er aus
anderen Äusserungen, dass diese Ausdrücke nicht so gedeutet wer-
den können. Monrad sagt nämlich, dass der endlose Prozess, die
endliche Existenz, das Abbild des wahr und positiv Unendlichen
sein soll. Soll dies Hegels Lehre sein, so muss man es als die
Idee in ihrem Anderssein, in äusserer Erscheinung, deuten. Dürfte
man, sagt nun Geijer, dies so deuten, dass das endliche Gesche-
hen nur ein »subjektives Phänomen in und für uns endliche
Wesen» wäre, so könnte es mit der Auffassung des Absoluten als
rein zeitlos vereinigt werden. Das Absolute soll aber selbst sich
objektivieren, um diese Objektivation wieder in sich zurückzuzie-
hen. Es soll selbst Werden sein. Wir wollen hier nicht näher unter-
suchen, ob eine solche subjektivistische Deutung wirklich etwas
helfen würde. Bei der Auffassung des Endlichen als Phänomen
^ l hvad afseende är Hegel pantheist, S 35.
^ Hegelianism och posilivism, S. 52. . ,

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