- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
323

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 323
tritt uns ja stets die Schwierigkeit entgegen, dass diese Erklärung
des Endlichen ein Zirkel wird. Die EndHchkeit wird als Phäno-
men für ein endliches Wesen gefasst. Kann aber nicht auch hier
gesagt werden, dass das Geschehen nur als logisches Folgen ge-
meint ist? Wir schliessen uns vollkommen der Auffassung an,
dass das Absolute, wenn es in dem Endlichen in äusserer Er-
scheinung hervortreten soll, zeitlich wird, es scheint aber doch,
als wenn es hier vielleicht notwendig wäre, dies näher nachzu-
weisen. Hegel meint ja, dass die äussere Existenz zwar die abso-
lute Idee in ihrem Anderssein ist, teils soll aber die Idee als
solche nicht zeitlich, teils diese äussere Existenz in dem absoluten
Geiste negiert sein, und bewahrt ist sie nur in einer anderen Form.
Es scheint, als wenn es notwendig gewesen wäre, näher zu un-
tersuchen, ob das, was sich als zeithch bestimmt, als an sich selbst
nicht zeitlich aufgefasst werden kann, und auch wie bei Hegel die
Begriffe in einem höheren Begriff aufgehoben gedacht werden.
Sonst kann man antworten, dass der absolute Geist gar nicht
aus dem angegebenen Grunde zeitlich sein kann, da ja das End-
hche darin aufgehoben und demnach als Moment des Absoluten
nicht länger endlich ist. Sagt man, dass das Endliche nicht in
dem Unendlichen aufgehoben sein kann, da das letztere erst durch
das erstere seinen Inhalt erhalten soll, so antwortet Hegel, dass
die Negation des EndUchen nicht nur reine Negativität,- sondern
als Negation von etwas Bestimmtem selbst positiv ist, ohne dass
deshalb dieses Positive das Negierte, das Endliche ist.* Eine solche
Untersuchung zeigt, dass dies, dass Etwas in einem Anderen auf-
gehoben ist, nur bedeutet, dass es dort sowohl vorhanden als nicht
vorhanden ist. Dass das Endliche in dem Unendlichen aufgehoben
ist, bedeutet demnach, dass das Absolute sowohl endlich ist als
nicht ist. Auch scheint es nicht unmittelbar klar zu sein, dass der
Prozess als ein Übergang von dem Abstrakten zum Konkreten ein
nur subjektiver, zeitlicher Prozess sein muss. Man möchte viel-
leicht sagen, dass das, was in einer abstrahierenden Auffassung
aufgefasst wird, auch objektiv von dem verschieden sein muss, aus
dem es abstrahiert ist, und dass hier demnach auch ein objektives,
unzeitliches Verhältnis vorliegt. Nur auf Grund einer genaueren
Untersuchung des Begriffs des Unterschiedes oder des Inhaltes der
Begriffe abstrakt und konkret, die für Hegel in Übereinstimmung
mit einer gewöhnUchen logischen Auffassung Unbestimmtheit und
^ Z. B. Enzykl., S. 97.

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