- Project Runeberg -  Studien über das ungehörnte Rindvieh im nördlichen Europa unter besonderer Berücksichtigung der nordschwedischen Fjellrasse, nebst Untersuchungen über die Ursachen der Hornlosigkeit /
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(1896) [MARC] Author: Erik Oskar Arenander
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Die Farbe des ungehörnten Rindviehs im nördlichen Europa - Schlußfolgerungen

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Auseinanderseßungen über die Farbe des Steppenviehs (Seite 95) erlauben ebenfalls den
Schluß, daß die jebßigen zahmen Rassen von den wilden in denselben Gegenden abstammen. —
Jn demselben Sinne äußert sih auh (1887) der als Thiergeograph bekannte Marshall,
wenn ex sagt*): „Unmöglich ist es indessen nicht, daß die ersten Viehzucht treibenden Ein-
wandrer in Europa ein hier vorhandenes wildes Rind zähmten, und daß wir es bei manchen
Nassen mit wenigstens verbastardirten Nachkömmlingen derselben zu thun haben.“

Professor Nilsson**) in Lund war auch der Ansicht, daß wir in den kleinen Zwerg-
ochsen (Bos longifrons) in den Torfmooren Skandinaviens die wilden Stammeltern des ge-
zähmten Rindes zu suchen hätten. Neuere Funde (1888) in Ringsjöón in Schweden scheinen
auh nah den Angaben von N. O. Holst **) dafür zu sprechen, daß bos brachyceros in
Skandinavien wild gelebt hat. Auch verdient es erwähnt zu werden, daß Richard Owenf)
in England derselben Ansicht war, und daß er gute Gründe dafür zu haben glaubte, daß
Bos longifrons in der Pleistocän-Zeit in England gelebt hätte.

Indessen hat Professor Boyd-Dawkins{7) schon 1867 nachgewiesen, daß die Funde,
die Nichard Owen zur leßten Annahme veranlaßten, keine genügende Sicherheit für einen
solchen Schluß bieten können. Bis jetzt sind auh in England und dem übrigen Europa keine
Funde gemacht worden, die entscheidend beweisen könnten, daß Bos longifrons in der Pleistocän-Zeit
gelebt hat, nah Angaben, die ih Professor Boyd-Dawkins verdanke{{7). Der berühmte
Rütimeyer*}) war auch der Ansicht, daß Bos longifrons (brachyceros) nicht als ursprünglich
wild in Europa nachgewiesen ist.

Aus diesen Auseinanderseßungen geht fernerhin hervor, daß die Völkerwanderungen
auf die geographische Verbreitung und Vertheilung des Rindviehs nicht von so großem Einfluß
gewesen sein kann, wie manche Forscher geglaubt haben. —

Zum Schlusse wollen wir noch eine Thatsache bezüglich eines anderen. noch lebenden
Wiederkäuers, nämlih des Moschusochsen hinzufügen. Dieser hat während der Eiszeit die-
selben Wanderungen vorgenommen wie das ungehörnte Rindvieh. Nach dem Thieratlas
Murrays*{}f) stimmt das Gebiet, in dem fossile Reste des Moschusochsen in Nordamerika
vorkommen, genau überein mit den Gebieten, über die nach einer Karte von A. G. Nathor}t *{7{})
das Binneneis verbreitet war.

Diese Erscheinung i} nicht anders zu erklären, als dur<h Wanderungen während des
Zurückganges des Binneneises auf ganz dieselbe Weise, wie ih das für die ungehörnten aus-
einandergeseßt habe.

*) Marshall, Atlas der Thierverbreitung, S. 10.
**) Nilsson, Sfkandi. Fauna 1847, S. 557.
*%#%*) N, O. Holst, om ett Fynd orf uroxe, S. 1.
+) Owen, British fossil mammalia 1846 citrirt von Wahlgren S. 24.
+7) Paleontological society, Pleistoc. November 1867, S. 9.
++7) Brief, datirt Woodhurst, Fallofield, Manchester. 1. Juli 1895.
*+) Natur-Geschichte des Rindes, S. 130—162.
*+7) A. Murray, Geographical distribution Karte XXXVI, S. 1483.
*++7) A. G. Nathorst, Jordens Historia, S. 978.

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