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Fornsögur Suårlanda. CXXX VII
die sporen, fleht gott, der auch David vor
dem löwen schüzte, um beistand an und sprengt
in das tör hinein. Der löwe schlägt das
pferd mit dem schweife nieder, Konrad aber
stösst schnell den spiess in die erde und
schwingt sich auf den torpfeiler hinauf. Der
löwe rast gegen seine kette und richtet sich
an dem pfeiler in die höhe. Konrad schlugt
ihm mit dem Schwerte die obere hälfte des
kopfes ab und geht mit dieser trophäe zu
Mathilde. ’Ein gewaltiger mann bist du,’
sagt sie, aber ich fürchte, dass du zu
sehr auf deine kraft vertraust, denn du
hast es mit einem hinterlistigen gegner
zu tun.’
Konrad geht in die halle und legt den
löwenkopf vor den könig. Dieser erstaunt,
denn tausende von männern würden es nicht
gewagt haben, gemeinsam in (Ihr tör zu
dringen. Wider fragt er den Robert, ob es
nicht am besten sei, den gefahrlichen mann
zu töten, doch Robert rät davon ab: man
solle am nächsten sage alle stattore
ver-schliessen, dann werde Konrad draussen gewiss
umkommen. Zu Konrad gewendet sagt er,
dass der könig und alles volk seiner
helden-kraft die gröste bewunderung zolle, und dass
man gerne noch weitere proben davon sähe.
Konrad verspricht dem wünsche
nachzukommen.
VIII. Nachdem Konrad am nächsten
morgen turniert hat, unternimt er wider
einen Spazierritt. Als er zurückkehrt, sind
alle stattore fest verschlossen. Der mond
steht am himmel; im norden der stat sieht
er einen kleinen berg, unterhalb disselben
liegt die ebene Peizina (Peizinavellir). Es
scheint ihm, als ob auf dem berge feuer
brenne. Er reitet darauf los. Als er zu
dem berge komt, hört er ein furchtbares
gebrüll nnd erblickt bald darauf einen
riesigen drachen, der einen löwen ergriffen hat
und sich bemüht, denselben auf den berg
hinaufzuschleppen. Konrad tötet den drachen
und befreit den löwen. Dieser bezeugt grosse
freude und kriecht seinem retter entgegen.
Da sprach Konrad zu dem löwen: ’Man sagt,
dass du menschenrede verstehest und das
weiseste aller tiere seist. Nun erbiete ich
mich dazu, dein lehnsherr zu sein und dich
zu heilen, du aber solst mir folgen und treu
dienen.’ Der löwe vergoss trähnen wie ein
mensch und legte sich sanftmütig vor
Konrad nieder. Dieser findet die höhle des
drachen, tötet die zwei jungen desselben und
nimt etwas von dem golde an sich, welches
er wie feuer hatte leuchten sehen. Er legt
dem löwen ein seil um den hals, steckt die
klauen des drachen ein und reitet zu einem
der verschlossenen töre, welches der löwe auf
seinen befehl sprengt. Darauf begibt er sich
zu Mathilden und bittet sie, den löwen zu
heilen. Sie verbindet die wunden des tieres
und spricht darauf zu Konrad: ’Nun will
ich, dass du fernerhin deine kraft nicht
mehr auf diese weise zeigst; ich wünsche
vielmehr, dass du deine leute wider um dich
versammelst und morgen zum thing blasen
lässt. Dort gib dich dem könige und allem
volke zu erkennen. Wenn er dir nicht
glaubt, so fordere ihn auf, dads er dir zur
prüfung eine aufgabe stelt, die ihm am
besten scheint, du aber verlange dafür den
gegenständ aus seinem besitze, der dir am
meisten wert ist, denn er wird dir nichts
versagen, wenn du die Unternehmung
ausführst. Darum aber rede ich so, weil ich
weiss, dass du griechisch nicht weniger gut
verstehst als sächsisch.’ Konrad antwortete:
’Nichts gibt es im besitze des königs, das
mir erstrebenswerter scheint als du.’
Nun geht Konrad zum könige, legt die
klauen des drachen vor ihn und sezt sich zu
tische. Der löwe legt sich zu seinen füssen.
Alle leute sind sprachlos, der könig kann
sein erstaunen nicht bemeistern. Konrad
fordert durch Robert den könig auf, am
nächsten morgen zum thing blasen zu lassen.
IX. Als das thing versammelt ist, steht
Konrad auf und spricht: ’Alle mögen wissen,
dass ich Konrad heisse und Richards, des
kaisers von Sachsen, sohn bin; dieser mann
aber, der meinen namen sich angemasst hat,
ist Robert, der sohn des jarls Rüdiger, und
kann mit vollem rechte ein schurke und
be-trüger genant werden.’ Er erzählt nun seine
ganze geschichte und spricht so laut, dass in
allen felsen ringsum das echo wach wird.
’Glaubst du mir nicht, o könig! sagte er, so
lasse mich, um mich zu erproben, ein
aben-teuer ausführen, wie es dir gut scheint.’
Der könig antwortet, das solle alsbald
geschehen. Er befiehlt ihm, einen grünen stein
herbeizuschaffen, der genau von derselben art
sei wie derjenige, den er in der hand habe.
’Wo soll ich ihn suchen?’ fragt Konrad. ’Das
ist deine sache,’ erwidert der könig. ’Alle
werden eingestehen, dass dies eine schwierige
aufgabe ist, sagt Konrad; daher solst du mir
deine tochter zum weibe geben, wenn ich
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