- Project Runeberg -  Fornsögur Suðrlanda /
CCXXIII

(1884) [MARC] Author: Gustaf Cederschiöld
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Fornsögur Suírlanda. • CCXXIII

bröt. Jezt aber solst du dich noch einmal
satt essen.’

Als Bevers gegessen hatte, führte man
ihn an handen und füssen gebunden zu dem
kerker und stürzte ihn kopfüber in die tiefe.
Gott aber stand ihm bei, sodass er von dem
falle keinen schaden nahm. Auf dem boden
des gefangnisses krochen giftige tiere, die
ihn stechen wolten. Doch gelang es ihm
bald seine hände frei zu bekommen und mit
einem stocke, den er vorfand, die tiere
zu töten. Durch hunger litt er jedoch grosse
not. Zwei ritter bewachten das gefängnis.
Bevers sprach zu sich selbst: ’Herr gott,
befreie mich aus dieser qual! Komme ich
jemals los, so schwöre ich bei dem heiligen
Peter von Rom, dass ich dem Ermenrich die
kröne nehmen und ihm einen solchen schlag
versetzen werde, dass er nie wider andere
leute betrügen kann.’ In einer nacht stach ihn,
während er schlief, eine natter iu die stirn;
doch gelang es ihm, als er erwacht war, auch
dieses tier unschädlich zu machen.

XII. Josvena wuBte nichts von dem betrug
ihres vaters. Einst fragte sie diesen, wo
Bevers wäre. ’Liebe tochter, erwidert Ermenrich,
er ist heim nach England gefahren, um
seinen Stiefvater zu erschlagen und wird wol
nie wider zurückkehren.’ Als die jungfrau
dhs hört, vermag sie kein wort
hervorzubringen und murmelt nur leise zwischen den
zahnen: ’Wehe, Bevers, wie kann ich ohne
dich leben! Wie kontest du das herz haben,
fortzugehen, ohne mir etwas davon
mitzuteilen! Ich hoffe, dass du als höfischer ritter
meine liebe nicht vergessen wirst.
Deinetwegen aber will ich eine reine jungfrau
bleiben und dein schwert und ross getreulich
hüten, bis ich kunde von dir erhalte.’

XIII. König Ivorius von Munbrak komt
mit 15 unterkönigen nach Egypten und
wirbt um Josvena. Ermenrich sagt sie ihm
zu. Als die prinzessin dies erfährt,
verfertigt sie sich einen gürtel; der war so
künstlich gearbeitet, dass wenn sie ihn trug, kein
mann trotz aller seiner stärke ihr das
jung-ferntum abgewinnen konte. Diesen gürtel
legt sie an und zieht dann mit Ivorius in
dessen land. Auch das ross Arundele nimt
sie mit und lässt demselben einen stall
herrichten, in welchem es mit eisernen ketten
festgebunden wird. Da niemand dem wilden
tiere zu nahen wagt, wird ihm das futter
von oben herunter zugeworfen. Ivorius wolte
das pferd gerne benutzen, aber als er an

dasselbe herantrat, schlug es aus und
ver-sezte ihm einen so gewaltigen schlag vor den
köpf, dass ihn seine ritter forttragen und zu
bette bringen musten.

XIV. Als Bevers 7 jähre im kerker
geschmachtet hatte, bat èr gott, ihn
entweder zu befreien oder ihn sterben zu lassen.
Dies gebet hören die beiden Wächter und
rufen ihm zu: ’Heute noch solst du gehängt
werden, böser betrüger!’ Der eine lässt sich
an einem tau herab und versezt Bevers einen
faustschlag, dass er sogleich niderfält, denn
er war durch den hunger so schwach
geworden, dass er sich kaum aufrecht erhalten
konte. Dennoch raft er sich wider auf,
ergreift seinen stock und schlägt den Wächter
so heftig über den köpf, dass er tot zu
boden sinkt. Darauf nimt er des getöteten
schwert an sich. Der andere wäcbter ruft
von oben herab, warum sein gefahrte den
gefangenen nicht heraufbringe. Bevers
antwortet, er sei so schwerfällig, dass ein mann
ihn nicht hinaufschaffen könne, darum möge
jener ebenfals hinabsteigen und hilfreiche
hand leisten. Da klettert auch der zweite
hinab, sobald er aber unten angelangt ist,
durchsticht ihn Bevers mit dem Schwerte und
klimt an dem taue empor. Oben
angekommen versieht er sich mit waffen und kleidern.
Er findet auch ein ross; er sattelt dasselbe,
schwingt sich hinauf und reitet nach dem
stattore. Von dem pförtner befragt, wer er
wäre, erwidert er, er sei ein dienstmann des
königs Brandamon, der ausgesant sei, um
dem entflohenen Bevers nachzusetzen. Man
glaubt ihm und lässt ihn hinaus.

Bevers reitet die ganze nacht hindurch
und komt am morgen zu einem kreuzwege.
Da er des landes nicht kundig ist, schlägt
er einen falschen weg ein, der ihn wider
nach Damascus zurückführt. Da er von dem
langen ritte ermüdet ist, beschliesst er trotz
der gefahrlichkeit seiner låge ein wenig zu
rasten. Er legt den schild unter sein haupt
und schlummert ein. Sobald er neugestärkt
erwacht ist, besteigt er wider sein ross und
sucht sich so schnell wie möglich von der
stat zu entfernen.

Am morgen dieses selben tages befiehlt
Brandamon seinem schwestersohne Grandier
die Wächter des Bevers zu rufen. Grandier
findet dieselben tot und entdeckt die flucht
des gefangenen. Brandamon zerschlägt in
grimmigem zorne das bildnis seines gottes
Mahomet und schwört, dass er demselben nie

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