- Project Runeberg -  Forfatterlexikon omfattende Danmark, Norge og Island indtil 1814 / 11. Holberg : 2 /
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(1924-1939) [MARC] [MARC] Author: Holger Ehrencron-Müller
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SAMLINGER OG UDVALG I TYSK OVERSÆTTELSE 349
wenig dabey zu verliehren. Die andere Ursache wird vielen,
welche die Schriften eines sonst geschikten Mannes mit Vor-
urtheilen betrachten, etwas bedenklich Vorkommen. Wir sind
von den Verdiensten des Herrn Holberg vollkommen überzeugt,
dennoch aber scheuen wir uns nicht zu behaupten, dasz diese
sechs Lustspiele von einem Geschmacke sind, der dem Endzwe-
cke guter Comödien ein wenig widerstreitet. Die Erfindungen
sind meistens nicht neu, und die Verwickelungen so, dasz ein
jeder ihre Entwickelungen vorher gewisz weisz, und die Gedan-
cken auch für diese Art theatralischer Stücke gar zu niedrig.
Diese sechs Lustspiele bestehen in folgenden: In dem Arabi-
sehen Pulver, den Irrthümern, dem glücklichen Schiff-
bruch, dem geschäftigen, dem betrogenen alten Freyer,
und den Masqueraden. [Indholdet af Det arabiske Pulver
genfortælles og der fortsættes]. Hier ist das unwahrscheinlichste,
dasz der Spitzbube gleich gepülvert Gold bey sich führt, wel-
ches er seinem Gesellen giebt, und dasz er das Arabische Pulver
auf dem Marckte hohlen läszt, welches ein so vermeinter Künst-
ler viel wahrscheinlicher bey sich führet, zumahl da er sich eines
vertraulichen Umgangs mit einem Arabischen Meister rühmet,
von dem er dieses Geheimnisz, ohne welches kein Gold kan ge-
macht werden, viel besser und sicherer als bey dem Kaufmanne
bekommen kan. Was den Episoden betrifft, dasz, so bald die
Leute erfahren, der Herr Gernreich könne Gold machen, sie
sich haufenweise einfinden, und sich um seine Freundschafft
bemühen, so ist dieses sehr sehr(!) schön und lehrreich. Das
zweyte Stück ist eine Satyre, wieder Leute, die nichts glauben,
und die zuviel glauben. Nur setzen wir dieses daran aus, dasz
der ungläubige Bruder zu geschwind in den Aberglauben fällt,
und die Verwirrung der Fabel nicht starck genug ist. Der glück-
liehe Schiffbruch ist am Ende besser, als am Anfänge, denn die
Charaktere des Philemon und Rosiflengius sind ein wenig zu
unmerckwürdig, die Fabel angenehm zu machen. Zumahl macht
die jähe Veränderung des letzten gar keinen Eindruck in den
Gemüthern, ja es ist nicht zu
glauben, dasz ein Mensch, der
sich redlich gestehet, mit so weniger Verstellung, seine Nieder-
trächtigkeit verrathen solte. Der Geschäfftige ist in der That
gut, und es wäre schön, wenn dieses Lustspiel nur
alleine, je-
doch von einem andern Übersetzer wäre verdeutschet worden.
Die beyden letzten Comödien sind so untermischt als die drey
ersten. Überhaupt aber finden wir an allen sechs Stücken noch
dieses ausznsetzen (!), dasz man mit den Schimpff-Wörlern ein
wenig zu verschwenderisch umgegangen. Ein Lustspiel hat zwar
viele Freyheiten, aber auch deswegen liesse sichs noch fragen,
ob es nicht, wofern es allen seinen Regeln genug thun soll,
nicht schwerer zu verfertigen sey, als ein erhabenes Trauerspiel.
Denn der Fehler zu niedrig zu seyn, ist uns allemahl natür-

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