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BARSELSTUEN 439
schon manchen Schauplatz vergnüget. Ja, | es haben einige
dadurch Lust bekommen, so
| wol seine übrigen Schriften zu
lesen, als | auch die dänische Sprache sich etwas bekannt | zu
machen. Es wird hier abermal eine | Uebersetzung von einem
derselben geliefert. | Es erscheinet darinn ein Mann, der seine [
Frau, welche eben im Kindbette liegt, ohne | Ursache im Ver-
dacht hat, bis endlich die [ Frau für unschuldig erkannt wird.
Hier | nimmt nun der Herr Verfasser Gelegenheit, | seine fürch-
terliche und heissende Satyre zu
| brauchen, und die lächerlichen
Gewohnhei- | ten, Besuche und Unkosten, die das Kind- | bette
erfordert, durchzuziehen, welches wol | eigentlich sein Zweck
war. Die Charactere | und die Personen selbst sind also in die-
sem | Stücke meistentheils niedriger, als in den | übrigen. Aber
warum soll das, was würkl- | lieh lächerlich ist, und alle Tage
geschieht, | auf dem Schauplatze nicht als lächerlich vor- | ge-
stellet werden? Solche Thorheiten, die so
| eingewurzelt sind,
und fast für nothwendig | angesehen werden, verdienen gewisz
die härt- | ste Züchtigung. Und man musz dergleichen | Dinge
so lange als lächerlich vorstellen, bis | sie aufhören, lächerlich
zu seyn. In einem | Trauerspiele ist es ein Fehler, solche Per-
so-
| nen aufzuführen; in einem Lustspiele nicht. | Vielleicht
möchte man auch in diesem Lust- | spiele dem Herrn Verfasser
den gewöhnlichen | Fehler der satyrischen Schriftsteller vorwer- |
fen, dasz sie das Lächerliche zu hoch treiben, | und mehr sagen,
als die lächerliche Person | entweder an sich hat, oder auch
gar an sich | haben kann. Es ist wahr, der Herr Holl- | berg
hat eine starke Neigung dazu; vielleicht | aber thut er es auch
mit Fleisz. Vielleicht | will er das vorgestellte Laster dem Zu-
schauer | dadurch nicht nur lächerlich, sondern gar | verhaszt
machen. Man wendet aber auch | dagegen ein, dasz der Mensch,
der mehr ge- | neigt ist, das Gute, als das Schlimme von | sich
zu denken, glauben werde, er habe das | Laster gar nicht an sich,
weil er es nicht in | der Grösse an sich findet, und also nicht
über | sich, sondern über andere lache.
Die Anzahl der Personen ist grosz. Doch | diese Ausschweifung
war nöthig, wenn alles | Lächerliche, was hiebey vorkommt,
sollte | vorgestellet werden. Die Wochenstube ist | hier nichts
anders, als was sie im gemeinen | Leben ist. Der Herr Hollberg
macht die | Besuche und Personen verdrieszlich, weil sie | an
sich verdrieszlich und lächerlich sind.
Es ist hier in Hamburg schon einmal ei- | ne
Nachahmung
dieses Stückes aufgeführet
1
) | worden, die aber nicht recht gefal-
’) Hermed sigtes til det kun en Gang (
29
/s 1742) i Hamburg »auf der Sehrö-
derischen Deutschen Schaubühne« opførte: »ein nach Anleitung des Herrn
Professor Hollbergs hier in Hamburg verfertigtes Lustspiel genannt Die Wochen-
stube« (Plakaten er aftrykt hos G. Roos, Det 18. Aarhundredes tj’ske Oversæt-
telse af Holbergs Komedier. Kbh. 1922. Tillæg).
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