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johann reinhold patkul.
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ben, damit Er hirher komme und der tractat gegen verjähr zu stände komme
und dass Ih. K. M:t von Schweden alle ihre force gegen die Muscowiter ohn
hinderniss wenden können.
10. Dass auf den fall, da mann gegen Brandeburg agiren sollte, ausser
allen streit der Hertzog von Hannover sich mit beyden Königen conjungiren
und gegen ihn agiren werde.
Der Schreiber dieses proponirt von sich selbsten, dass, umb den
Neuer-wehlten zu vergnügen, mann Ihme dass Br: Preussen geben könte, welches
zum Königreich gemacht ist, zumahlen es nicht schwer ist diese province zu
occupiren und solches würde bey den confoederirten keine ombrage machen
welche auf der einen Seiten gerne sehen mögten dass der Churfürst von
Bran-deb. ein wenig erniedriget und auf der andern seite ihnen nicht lieb seyn
würde, dass die Nordischen Printzen sieh viel auf dieser Seiten befestigen.
Und also würde Polen nicht viel verlieren, weil dass Br. Preussen Ihme
nicht abgebet. Mit einem wohrte zu sagen; Ess könte der K. in Schweden
gar wol so gütig seyn und darauf rellexion machen, dass dieser Polnische Krieg
ihm nicht sonderlichen vortheil bringet, nicht allein deshalb dass Er hie seine
Zeit verliehret und seine trouppen schwächer werden; sondern auch deshalb
dass sein Feindt welcher von der Zeit proiitiret, Ihme eine schöne province
ruinirt. Ein König ist verbunden seine unterthanen zu defendiren und sie nicht
also umkommen zu lassen.
Bil. 2.
Hochgeb ohrner Reichs Graff, General Ammiral und Gross Cantzler,
hochgeneigter Gönner und freund.
Von hiraus kan Ich Ew. Excellence vor dissmahl nichtes mehr berichten,
als dass es mit Uns noch in dem Vorigen Stande stehet, nehmlich dass unser
armée, welche sehr schön ist, gantz marchefertig sich befindet und erwarten
wir nur die Zeitung, dass der K. in Schweden die Weichsel passiret und dass
der Maseppa, zu welchen der Gen: Major Brause bereits vor eine Zeit
abgeschickt ist, gewisse Bewegungen oder marche gegen Gross Pohlen tuhe, als
dann hat die Sache seine vollige richtigkeit auf dieser Seiten. Weilen seine
Excellence der Herr General Gouverneur von Ingermanland vor einige Zeit
begehret, dass Ich Ihne einige tüchtige Artillerie-Officier mögte zusenden; So
habe Ich einen Capitaine nahmens Ferber, so in Bayrischen Diensten vor dem
gestanden, engagiret, Ihme 150 rthlr zur Reise gegeben und also fortgesand.
Bis daher aber hat mann nicht die geringeste Nachricht von Ihme gehabt, und
weiss noch Niemand, ob Er Königsberg und Tilse passiret ist, weilen Ich von
den Ohrten ab noch gahr nichts erfahren können. Dannenhero Ich Ordre
gestellet, Ihn allenthalben auf der route auszufragen, umb zu wissen, ob er zum
Feinde gegangen, oder aufgegangen, oder wass es vor bewandniss mit Ihme
hat. Indessen weil Ich die damahlige depeches nicht habe wollen der Post
vertrauen, und mich auf dem Menschen verlassen; so habe Ihme selbige
mitgegeben, die Ich dann hir auf allen fall, da er nicht solte bey Sie angelanget
seyn, nochmahlen in duplo übersende, doch aber hofen wil, dass wenigstens
die Nachricht einlaufen werde, ob Er in des Feindes Händen seij, welches
Mich sehr beunruhiget.
Der Oberste Guérin sitzet hir in einem sehr harten und scharfen
Gefäng-niss, wegen des Frantzösichen briefes welcher in dem teutschen Pasquille
unter seinen Nahmen mit gedruckt ist. Bey der gehaltenen Untersuchung hat
Er geläugnet, dass Er den Brief geschrieben habe, sondern, dass der Neubaur
selbiger habe fälschlich untergeschoben, vorgegeben. Weilen dann nun der
Beweiss manquiret; So glaube Ich dass es am besten seyn wird, der Sachen
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