- Project Runeberg -  Mindeskrift i anledning af hundredaaret for Japetus Steenstrups fødsel / XIX. Das Rentier in Europa zu den Zeiten Alexanders und Cæesars /
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(1914) Author: Hector Jungersen, Eugen Warming
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Auftreten vor jener Grenze deutet frühere weitere Verbreitung gegen Westen und
Süden an[1].

Im Guvernement Perm sind ausgedehnte Waldungen von Pinus Cembra; die hohen
Stämme werden mittelst Steigeisen erstiegen, damit man die Zapfen mit Stangen
herunterschlagen kann. Das Holz wird dort wenig benutzt. In Sibirien fällt man die Bäume
bloss um die Nüsse zu erlangen, und lässt das Holz verfaulen[2]. Die Wogulen, die
mit ihren Rentierheerden auf den Höhen des Uralgebirges nomadisieren, bereiten
aus den Cedernüssen einen Teil ihres Speisevorrats[3]. Es erinnert dies doch stark an
die Lebensweise der Budiner! Auch sollen an einigen Stellen die Cedernüsse einen Teil
des Wintervorrats der sibirischen Landwirte bilden[4].

Dass die Budiner wirklich, teilweise, innerhalb des Verbreitungsgebietes der
ostrussischen Zirbelkiefer gewohnt haben, scheint keinem Zweifel unterliegen zu können,
und dass sie in diesem Falle das Rentier gejagt haben, dürfte ebenso gewiss sein. Die
Gebiete fallen zum grossen Teil zusammen. Das wilde Rentier dringt noch etwas weiter
nach Süden vor wie die Arve und findet sich oft in den ausgedehnten Wäldern der
Guvernements Wjatka, Perm und dem nördlichen, angrenzenden Teile von Kasan; aus
den Wäldern des Uralgebirges wanderten früher oft ganze Rudel in das Waldgebiet
zwischen der Kama und Ufa (56° n. Br.), ja sogar bis zur südlichen Waldgrenze, fast bis
zum 52° n. Br., wie Pallas, Eversmann (1850) und Nazarow berichtet haben[5]. An
der Ufa wird das Rentier noch unter 55° n. Br. von den Baschkiren gejagt[6].

Das zahme sibirische Rentier wird im nördlichen permschen Guvernement gehegt;
die Domesticierung wirkt hier wie anderswo verkümmernd ein[7].

Wenn Herodot die Budiner als Nomaden bezeichnet[8], braucht dies wohl nur zu
bedeuten, dass sie umherstreifende Jäger und Fischer waren; andererseits dürfte jedoch


[1] Fr. Th. Köppen: Geographische Verbreitung der Holzgewächse des europäischen Russlands
und des Kaukasus. Theil 2. St Petersburg 1889. S. 430—448 und Karte No. V.
Vergl. Fr. v. Arnold: Russlands Wald. Berlin 1893. Karte über den Waldbestand mit
Verbreitungsgrenzen der Holzarten.
[2] M. Willkomm: Forstliche Flora von Deutschland und Oesterreich. 2. Aufl. Leipzig 1887.
S. 175. W. giebt zwar an, dass das Verbreitungsgebiet der Arve bis nach den Quellen der Waga, unweit
der Ostgrenze vom Guvernement Olonez, reicht; nach Dr. R. Pohle soll sie aber hier nicht in wildem
Zustande vorkommen. Siehe J. Ailio: Zwei Tierskulpturen. Zeitschr. d. Finnischen
Altertums-Gesellschaft. B. 26. 1912. S. 268. Vgl. Köppen, a. a. O., S. 431. Das Holz der Arve eignet sich ganz
besonders für Schnitzereien, wird z. B. in Tirol und der Schweiz dazu viel benutzt. Ørsted, a.a.O., S. 82.
[3] Köppen, a. a. O., S. 445.
[4] A. S. Ørsted: Frilands-Trævæxten i Danmark. H. 1. Kjøbenhavn 1864. S. 82.
[5] J. Fr. Brandt: Zoogeographische und palæontol. Beiträge. St. Petersburg 1867. S. 65.
[6] Carl Zerrenner: Erdkunde des Guvernements Perm. Leipzig 1853, S. 305.
[7] Eversmann: Mittheilungen ueber einige neue und einige weniger gekannte Säugethiere
Russlands. Bull de la Soc. Impériale des Naturalistes de Moscou. 1840. S. 58. Vgl. A. Nehring: Ueber
Tundren und Steppen. Berlin 1890. S. 108.
[8] Herodot IV, 109.

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