- Project Runeberg -  Mindeskrift i anledning af hundredaaret for Japetus Steenstrups fødsel / XIX. Das Rentier in Europa zu den Zeiten Alexanders und Cæesars /
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(1914) Author: Hector Jungersen, Eugen Warming
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Die beste Schilderung von der Lage und Ausdehnung des herkynischen Waldes
gibt Cæsar selbst (De bello gallico, lib. 6, cap. 25); damit sind dann auch die Angaben
des Tacitus und Strabon ergänzend zu vergleichen. Die Worte Cæsars wollen wir
hier wiedergeben:

»Hujus Hercyniae silvae, quae supra demonstrata est, latitudo novem dierum iter
expedito patet: non enim aliter finiri potest, neque mensuras itinerum noverunt. Oritur ab
Helvetiorum et Nemetum et Rauricorum finibus rectaque fluminis Danuvii regione pertinet
ad fines Dacorum et Anartium; hinc se flectit sinistrorsus, diversis ab flumine regionibus,
multarumque gentium fines propter magnitudinem attingit; neque quisquam est hujus
Germaniae, qui se aut adisse ad initium ejus silvae dicat, cum dierum iter LX processerit, aut,
quo ex loco oriatur, acceperit; multaque in ea genera ferarum nasci constat etc. etc.«
.

Genauer unterrichtet war Cæsar nur über den südwestlichen Teil des herkynischen
Waldes, dessen Grenze am Mittelrhein vom Bodensee (Helvetii) über Basel (Raurici)
nach Speyer (Nemetes) verlief. Vom Schwarzwald erstreckte sich der Wald in östlicher
Richtung parallel zur Donau bis zum Lande der Anartes und Daci[1]. Die Anarten
wohnten südlich der Karpathen an der Theiss (Tisia), zunächst westlich der Theiss, dann
vom 1. Jahrh. vor Chr. an auch östlich derselben. Das Land der Daker erstreckte sich
östlich und südlich von den Anarten bis in Galizien, die Moldau und Walachei.

Bis zum Anartenlande also verlief der Wald parallel zur Donau, von dort ab aber
biegte er links vom Flusse in andere Richtung ab (hinc se flectit sinistrorsus, diversis
ab flumine regionibus
).

Noch zu Cæsars Zeiten kannten die Griechen und Römer den Lauf der Donau
durch Ungarn wenig[2]; man dachte sich denselben mehr gerade, während ja die Donau
bei Waitzen nördlich von Buda-Pest in scharfem Knie südwärts abbiegt und auf langer
Strecke südlich fliesst. Gerade hinter dem Donauknie wohnten nun aber die
Anarten
; das tatsächliche Verhältnis ist eigentlich nicht, dass der Wald links vom
Flusse ab sich wendet, sondern dass gerade hier der Fluss nach rechts, vom Walde
fort nach Süden weiter fliesst. Mit andern Worten: der herkynische Wald behält
auch hinter dem Donauknie seine östliche Richtung
; sein Südrand verläuft
durch das nordöstliche Ungarn und südliche Galizien (Dacia), wonach der Wald — auf
heutigem russischem Gebiet(!) — wegen seiner Grösse, die Länder vieler
Völker berührt
. So hat uns denn Cæsar die West- und Südgrenze des herkynischen
Waldes angegeben; durch Russland dürfte die Südgrenze etwa mit der Grenze zwischen
Wald und Steppe zusammenfallen.


[1] Vgl. A. Forbiger: Handbuch der alten Geographie. Bd. 3. Leipzig 1848. S. 318.
[2] Selbst den Lauf der Flüsse im südlichen Ungarn beschreibt Strabon (um Chr. Geb.) ganz
unrichtig (lib. 7, C. 314), und über die Völker Ungarns und Russlands weiss er fast nichts (lib. 7,
C. 294—295).

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