- Project Runeberg -  Mindeskrift i anledning af hundredaaret for Japetus Steenstrups fødsel / XIX. Das Rentier in Europa zu den Zeiten Alexanders und Cæesars /
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(1914) Author: Hector Jungersen, Eugen Warming
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Voraussetzung aber, dass dies der Fall war, dürfen wir den Ursprung der
Renhorngeräte dennoch nicht in Norrland suchen, denn damit aus den Renhörnern Geräte
hergestellt und exportiert werden könnten, müssten auch Menschen dort gelebt haben,
und — an Spuren des Menschen aus jener Zeit fehlt es ganz.

Der Astronom Hipparchos (um 150 v. Chr.) setzte die Nordgrenze der
Oikumene
, der bewohnten Erde, in jene Breite, wo der längste Tag 19 Stunden hat, und
die kürzeste Nacht 5 Stunden dauert[1]. Dies trifft bei 61° n. Br. zu[2]. Hipparchos
stützte sich dabei auf die Angaben des Pytheas, eines Zeitgenossen Alexanders des
Grossen, welcher um 345 v. Chr. seine berühmte Nordlandfahrt unternahm, auf der er
bis nach Thule, der Westküste Norwegens, kam.

Wollen wir nun den nördlichen Teil von Europa durchmustern und die
Bevölkerungszustände jener Zeit, wie sie uns die Archäologie bis auf das Jahr 1913 erläutert
hat, ins Auge fassen. Wir betrachten dabei die Länder in der Reihe von Westen
nach Osten.

Island war durch die ganze Vorzeit und das frühe Mittelalter bis zum Jahre 795
n. Chr., da es von Irern entdeckt, und bis es später aus Norwegen besiedelt wurde[3],
unbewohnt.

Aehnliches gilt von den Färöern, die um 750 von irischen Priestern zuerst
erreicht wurden.

Die Shetland- und Orkney-Inseln wurden im Altertume mit dem
gemeinschaftlichen Namen Orcades benannt. Davon waren einige, die südlicheren, bewohnt, die
nördlicheren unbewohnt[4]. Solinus[5] (um 250 n. Chr.) sagt von den drei grösseren
Shetlandinseln, dass sie menschenleer waren: vacant homine. Durch Timaios dürfte er diese
Nachricht aus dem Reiseberichte des Pytheas: »Über den Ocean« geschöpft haben[6].
Die Shetlandinseln haben eine kürzeste Nacht von 5 Stunden 23 Minuten und liegen
zwischen 60° und 61° n. Br.

Bezüglich der Archäologie jener Orcaden und des nördlichsten Teiles von
Schottland hat der Direktor des Nationalmuseums in Edinburgh Dr. Curle mir freundlichst
mitgeteilt[7], dass auf den Shetlandinseln keine Spuren von einer Broncezeit hinterlassen
sind, während solche in Orkney, Sutherland und Caithness reichlich vorkommen. Aus
vorrömischer Eisenzeit (pre-Roman celtic period) sind die Altertümer gering an Zahl
und schwer datierbar. Die turmähnlichen Gebäude »Brochs«, die vielleicht in jene Zeit


[1] Strabon, lib. 2, C. 75.
[2] G. Hergt: Die Nordlandfahrt des Pytheas. Halle 1893. S. 50—51 mit Anm. 2.
[3] K. Maurer: Island von seiner ersten Entdeckung. München 1874. — »Landnamstiden« 874—943.
[4] A. Forbiger: Handbuch der alten Geographie. Bd. 3. Leipzig 1848. S. 311. Orosius 1,2
nennt 20 bewohnte und 13 öde, menschenleere Inseln.
[5] Solinus: Polyhistor. cap. 22, 12. Collectanea. Rec. Th. Mommsen. Berolini 1864. S. 114, 235.
[6] Vgl. Hergt, a. a. O., S. 47.
[7] Briefe vom 19. 5. 1913 und 21. 8. 1913.

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