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starken Eindruck, wie im Sommer 1907; aber dieser
Eindruck war von einer andern Art. Die Arbeit, im
ganzen verstanden, gab der Stadt das Gepräge, nicht
bloss die Arbeit in Bluse und derben Schuhen, son-
dern audi die des Arztes, des Lehrers, des Ingenieurs,
des Handelsmanns, des Schriftstellers1 Das was man
in Westeuropa unter Proletarier-Herrschaft zu ver-
stehen beliebt, eine Art Holzschuhtanz über alles hin-
weg, davon sieht man hier nichts;Proletarier im west-
europäischen Begriff überhaupt nicht. Der Klassen-
unterschied ist stark zusammengeschrumpft und wird
im Laufe einiger Jahre ganz verschwinden. Aber der
Geist des Proletariats herrscht — unerbittlich. Und
durch ihn wird es seine Aufgabe lösen: die Klassen
abzuschaffen, und damit auch seine eigene, und uns
alle zu Menschen zu machen, schlecht und recht. _
Ich suchte das Restaurant am Newski, ich wollte es
wiedersehenl Wo es gewesen war, war die grosse Ver-
einigung der Petersburger Arbeiter Pepo mit einem
der billigen Restaurants eingerückt,die über die Stadt
verstreut sind. Ich ass dort drei gute Gerichte mit
Bier für knapp eine Krone. Von meinem Fensterplatz
sah ich hinüber zum Staatsverlag, auch einem Spröss-
ling der Revolution, der in den verflossenen fünf Jah-
ren 7000 Werke in einer Anzahl von 16 Millionen
Exemplaren herausgegeben hat.
Es ist verwunderlich mit diesen „Holzschuhhelden ,
wie wenig sie im ganzen zu ihrem Rufe passen. Mein
erster Gang,nachdem ich mich in meinem Hotelzimmer
eingerichtet hatte, galt der Eremitage, einer der be-
rühmtesten öffentlichen Bildergalerien der Welt; ich
musste sie wiedersehen, sehen, wie sie über die Re-
volution hinweggeschlüpft war. Sie war wohlbewahrt
und noch erweitert; aber die Arbeiter hatten sie auch
während der Revolution und noch lange nach ihrem
Sieg militärisch bewachen lassen müssen, zum Schutz
gegen die Oberklasse, die die Bilder stehlen und sie
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