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wachen der Massen zu ihrem Menschentum verborgen
lagen. Aber was schadete das? Ein Kind ist vor allem
eine hungernde Seele, ein darbendes Herz; eine
warme Hand, ein liebkosender Blick bedeutet ihm
mehr als Brot. Die erste Frucht der Arbeiterklassen-
bewegung fiel den Kindern in den Schoss. An Stelle
eines stumpfen, schlafumnebelten oder vom Alkohol
aufgepeitschten Wesens bekamen sie einen Vater,
ein verwunderlich Grosses und Starkes, beinahe Gott-
ähnliches, das nach Feierabend am Tischende sass und
den Inhalt der Zeitung erörterte und an dessen schwie-
liger Hand am Sonntag spazieren zu gehen unsagbar
schön war. Ueber Millionen Kinderseelen wölbt sich
schon ein lichterer Himmel — trotzdem das Brot
nicht reichlicher geworden ist. Wer zeigt uns die Be-
deutung des Kinderglückes für die kommenden Ge-
schlechter?
Soweit ich gesehen habe, sind die Kinder in Russ-
land glücklicher als in der alten Welt — trotz aller
Not und Armut. Ich denke natürlich nicht an die Kin-
der der Reichen in der alten Welt, denen ist’s leicht;
aber an die unzähligen Scharen von Armutskindern,
das bleiche Jungzeug der Hintergassen. Soeben komme
ich vom Mittagessen; am Tisch erzählte mir unsere
Waschfrau, sie sei Witwe und habe fünf unerwachsene
Kinderl Die haben keinen Vater! — und die Mutter
nehmen wir ihnen und stellen sie hinunter in den
Waschkellerl In dem armen Russland würden die Fünf
nationalisiert worden sein; die Nation hätte selbst die
Vaterschaft übernommen; die neue Arbeitsordnung
würde sie dagegen sichern, dass die Mutter sie ver-
lassen müsste, um auszugehen und sich für sie zu
schinden und abzuäschern. Es sind viele Millionen
Kinder in Russland, die den Vater verloren haben;
allein im Weltkrieg fielen über drei Millionen Männer;
Versorger haben sie alle!
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