Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Das Bilanzkonto der Revolution
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allgemein zugängliche Gesichtspunkte sollen gezeigt,
einige Punkte zu einer Rohbilanz aufgesetzt werden.
Man ist nun wohl in der Hauptsache mit der Auf-
fassung fertig, wonach eine Revolution etwas ist, das
vom Einzelmenschen gemacht wird, von Leuten, die
den Hans Dampf in allen Gassen spielen wollen.
Selbst der Kleinbürger ist längst gewöhnt, die grosse
französische Revolution als ein Naturereignis anzu-
sehen, als etwas, daskommen musste und ohne welches
die Dinge heute nicht auf ihrem rechten Platz sein
würden, er selbst nicht ausgenommen. Sie fiel jaglück-
licherweise in eine Zeit lange vor ihm; vor einer Wie-
derholung sich zu grauen war ebensowenig Grund vor-
handen wie vor einer Wiederholung der Sündflut.
Die russische Revolution rüttelte ein wenig an den
Grundfesten seines Daseins; aber sie fiel letzten
Endes ausserhalb von Gesetz und Recht, in eine Art
Balkanstaat, ein Barbarenland. Aber die Entwick-
lung in Deutschland vom Ende des Weltkrieges bis
jetzt, die beständig zunehmende Verelendung und die
in demselben Verhältnis wachsendesoziale Spannung,
beginnen Ursache und Wirkung in Beziehung zu ein-
ander zu bringen; jeder kann jetzt sehen, dass, wenn
nicht ein Wunder in Deutschland geschieht, ja, so ge-
schieht das Fürchterliche. Revolution und Weltkrieg
sind in Verbindung miteinander getreten, als Wirkung
und Ursache; und diese Verbindung wirft unwillkür-
lich neues Licht audi über die russische Revolution.
Es sind gewiss nicht sehr viele mehr, die glauben,
dass der Weltkrieg ein beklagenswerter Zufall war,
verschuldet durch die Hitze im Juli 1914 und durch
das leichtsinnige Spielen einiger einzelner Männer
mit Blitz und Donner; oder dass es ein Krieg war,
hervorgerufen durch unlösbare Gegensätze zwischen
EuropasVölkern. Die Erkenntnis ist heuteAllgemein-
eigentum, dass der Weltkrieg der Kriegder herrschen-
den Klique war, ein brutaler Geldkrieg, das letzte
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