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Paris davonmachte und der Herausgeber des ärgsten
Schmähblattes gegen die russische Revolution wurde.
Als Trotzki einst den Leichen einer Abteilung Män-
ner gegenübergestellt wurde,die von denen überfallen
und getötet worden waren, denen sie gerade eben die
Freiheit gegeben hatten, soll er gesagt haben: „Unser
grösstes Verbrechen bis jetzt ist, dass wir allzu milde
gewesen sind! Der rote Terror war eines Volkes er-
bitterte Antwort auf aufgelegten Trug. Trotzdem er-
reichte er an Grausamkeit niemals den wegen seiner
Exzesse berüchtigten weissen Terror.
Der Schweizer Arzt Montandon, Mitglied des
Komitees des internationalen Roten Kreuzes, erzählt
in seinem Buch^Zwei Jahre bei Koltschak und bei
den Bolschewiki , dass die Soldaten in der weissen
Armee keinen innigeren Wunsch hatten, alsso schnell
wie möglich in bolschewistische Gefangenschaft zu
kommen. Die weisse Armee dagegen peinigte ihre
Gefangenen auf das fürchterlichste, schreibt er. Zur
Veranschaulichung teilt er mit, dass von 500000 Ge-
fangenen in den Gefangenenlagern der Alliierten und
Koltschaks bis Ende 1920 die Hälfte starb. Zu der
Behandlung roter Gefangener durch die Weissen ver-
g l e i c h e m a n a u c h d i e S c h i l d e r u n g e n : E i n e s r o t e n
Regimentes Tod! in dem antibolschewistischen
T a g e b l a t t „ D e r T a g " v o m 7 . S e p t e m b e r 1 9 1 9 u n d D e r
Zug d^er Toten! in „The American Red Cross Ma-
gazine" vom April 1919.
Schon aus dem Material über die russische Revo-
lution, das jetzt zur Verfügung steht, können wir er-
sehen, dass die Männer des neuen Systems nicht so
harthändig sind wie die des alten, sondern sich haupt-
sächlich in der Defensive halten. Kommt diese Tat-
sache wohl irgend einem ehrlichen Menschen über-
raschend vor? Haben wir nötig, zu beweisen, dass die
Jugend menschlicher ist als die Abgelebtheit?
Nichtsdestoweniger sind von der Seite des Alten
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