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Anklagen erhoben worden; es wird vergessen, dass
das Neue zehn Anklagen erheben könnte für je eine
Anklage, die das Alte erhebt. Die Männer der Re-
volution wissen, dass es das Blut der Revolutionäre
ist, das vor allem die neue Zeit düngt. Aber sie neh-
men die Revolution als eine geschichtliche Notwendig-
keit und bezahlen ihren Preis, ohne sich zu beklagen.
Wer ist es, der über Blutopfer kreischt? Dieselben
Kreise, die die Welt in einen Krieg hineinstürzten,
der nach den sorgfältigen Berechnungen des deutschen
Statistikers Chr. Döring im ganzen 35—36 Mil-
lionen Menschenleben kostete! Dieselben, die in Ver-
zückung fallen über das Wort Stahlbad, und die
erklären, dass ein Volk, das nicht bereit ist, seine
Freiheit mitseinem Blut zu verteidigen,nicht verdient,
zu existieren!
Die russische Revolution ist, wie die grosse fran-
zösische, der Vorstoss einer neuen Klasse; aber sie
unterscheidet sich darin von allen früheren Umwäl-
zungen in den menschlichen Gemeinschaften, dass es
dieses Mal die unterste Klasse ist, die vorstösst. Siegt
sie, so bleibt keine Menschenschicht übrig, die unter-
drückt werden könnte. Es ist richtig, sie die Revolu-
tion des Arbeiters zu nennen, aber er ist durch sie
nicht zur Macht gekommen; seine erste Tat war, sich
selbst abzusetzen und die Arb eit als Weltherrscher
auf den Thron zu erheben. Jeder ist heutzutage Ar-
beiter in Russland, ganz gleichgültig, welche Aufgabe
in der Gemeinschaft er löst, und hat alle Rechte eines
Arbeiters. Die Klassen sind damit aufgehoben, das
Proletariat hat sich selbst beseitigt.
Die Revolution ist in erster Linie das Werk der Ar-
beiter, und es ist ja die allgemeine Auffassung, dass
die Arbeiter die einzigen sind, die dadurch gewonnen,
dass sie sie ausgenutzt haben, ihr eigenes Schäflein zu
scheren. „Die privilegierte Klasse" werden sie genannt!
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