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genug; da sind alle die eigenen Angelegenheiten der
Fabrik: Klagen, Vorschläge, Anfragen; dazu die po-
litischen und wirtschaftlichen Fragen: der Grund und
Boden, die Kirche, die rote Armee, N E P. Genug, um
sich damit zu tummeln.
Und sie tummeln sich mit allem nach bestem Kön-
nen, tummeln sich damit, dass sie schwitzen. Es fällt
ihnen schwer, sich Petroffs Leitung unterzuordnen,
sie wollen am liebsten alle auf einmal dasWort haben;
begreifen nicht, warum es nach der Reihe gehen soll.
„Warum willst du nicht hören, was ich zu sagen habe,
Petroff ?" wird von manchenSeiten gerufen. „Ihr könnt
doch wohl verstehen, dass ihr dem, der das Wort hat,
nicht dazwischen schnacken dürft," sagt Petroff. „Ja,
aber er ist es, der mir dazwischen schnackt," tönt es
zurück. Petroff klingelt und klingelt, schwingt mit der
Glocke und schreit: „Tavarishi! Tavarishi!" Er springt
in die Versammlung hinunter und schüttelt ein paar
der eifrigsten Redner zur Ruhe; und endlich wird so
ziemliche Stille im Saale; nur ein paar Mann haben
noch das Wort. Von ihnen siegt der eine, ein starker,
bärtiger Bauer, von dem Lida erklärt, er könne weder
lesen noch schreiben. Aber reden kann er wie ein
junger Gott; er donnert los über unsere Köpfe, wirft
alle Punkte der Tagesordnung in einen Topf: die Sow-
jetpolitik, die neuen Kapitalisten, die Fabrikleitung,
die Geistlichen, die Konterrevolutionäre; allen wird
gehörig der Kopf gewaschen. Und die andern rufen
ihm Beifall, ganz gleich, wogegen er loswettert! Der
Bauer ist drauf und dran, zu erwachen und findet bei
der ersten Umschau alles verkehrt! Verblüffend ist
es, wie diese Arbeiter, von denen wohl die Hälfte
jetzt noch Analphabeten sind, sich auszudrücken ver-
mögen! Sie kennen nichts von den Hemmungen, unter
denen der Westeuropäer leidet; hier in Russland ge-
hört keine besondere Gabe dazu, Redner zu sein.
Dann spricht der Fabrikleiter — wie einSyndikalist,
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