- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - R. Reitzenstein, Weltuntergangsvorstellungen

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2 1 o

r. re1tzenstein

unter dem einen Kreuzesarm, die beiden verlorenen Triumphbilder
unter dem andern. Als Vorlage denke ich mir den Wandschmuck
einer altchristlichen Kapelle. Darauf, dass Schweden sie
vermittelt, weist die Ornamentik des Lebensbaumes, die Black auf
der alten Kirche in Säm und auf einem bei Ausgrabungen in
Uppsala gefundenen Löffel (Prof. Thiersch rät auf einen
Abendmahlslöffel), Allan1 auf einem mit Runeninschrift versehenen Taufstein
von Gällstad in Westgothland (jetzt im Reichsmuseum zu
Stockholm) wiedergefunden hat. In England kehrt sie auf den Kreuzen
in Penmon (Wales), Dearham (Cumberland) und Burnsall
(Yorkshire) wieder. Diese auf Schweden weisende Spur lässt sich noch
ein Stückchen weiter verfolgen.

Ganz anders im Stil und dennoch in der Auswahl der Bilder
ähnlich ist ein anderes Grabkreuz von Man, dessen Bedeutung nach
Versuchen von Browne und Allan G. F. Black, Proceedings of the
Society of Antiquaries of Scotland XXI, 1887, p. 325 erkannt hat.
Das erhaltene Stück ist auf beiden Seiten mit reicher skandinavischer
Ornamentik geschmückt; in der Mitte ist beide male ein Pfeiler
(vielleicht der rechteckige Schaft eines Kreuzes) dargestellt; rechts
und links von ihm erscheinen zwischen den Ornamenten Figuren,
doch sind sie leider nur auf je einer Seite erhalten. Auf der
Vorderseite erkennen wir unten Sigurd mit dem Schwert, oben Sigurd
das in drei Scheiben zerlegte Herz Fafnirs röstend und den eigenen
Finger ableckend, hinter ihm den warnenden Vogel und das Ross.
Dem entspricht auf der Rückseite der gefesselte Loki und über
seinem Kopf die Schlange. Wieder sind Kampfbild und
Triumphbild auf Vorder- und Rückseite des Monumentes verteilt. Die
Deutung sichern die beiden Grabsteine aus Gök und
Ramsundsberg in Södermanland, deren Abbildungen Black beifügt: zwei,
bzw. drei Drachen umrahmen eine breite Fläche, über welche
Figuren und Szenen aus der Sigurd-Sage zusammenhangslos
verstreut sind, als hätte ein Kind eine Schachtel Spielzeug über einem
grossen Tisch ausgeleert. Und doch steht in Gök in der Mitte
dieser Figuren das Kreuz und ist der Ramsundsberger Stein »für
die Seele», also als magischer Schutz, errichtet. Sie sind christlich;
Sigurd kann nur das heidnische Symbol für Christus sein.2 Aber

1 Journal of the British Archaeological Association, XLIII, 1887, p. 250.

2 Nur dann ist eine Beziehung zwischen beiden Bildern denkbar. Das
schliesst an sich nicht aus, dass schon im Heidentum eine Darstellung des
Drachenkampfes auch apotropäische Bedeutung gehabt haben kann. Nur
sehe ich bisher keinen Beweis dafür.

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