- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - R. Reitzenstein, Weltuntergangsvorstellungen

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WELTUNTERGANGS VORSTELLUNGEN

1 5 ’

Sendschreiben als Exkommunizierte, während er die Deutschen(P)
Arnulf und Gottschalk nur als von ihm nicht gesendet zu erwähnen
scheint; gegen die griechischen oder armenischen Bischöfe, die nicht
Latein verstehen, wendet sich dann das Landesgesetz. Schon F.
Macler, der in dem Aufsatz Arménie et I siande, Revue de l’histoire
des religions 1923 p. 236 auf diese Nachrichten wieder hingewiesen
hat1, denkt an Paulikianer, also halbchristliche Manichäer, und sehr
wohl könnten sich auf derartige Sendboten auch die Klagen Adams
von Bremen über die mali doctor es Schweden beziehen (oben
S. 184, 2). Intensive Missionstätigkeit liegt ja immer im Wesen
des Manichäismus wie des Parsismus. Die Möglichkeit einer
unmittelbaren Beeinflussung von Osten her ist damit erwiesen.
Natürlich ist auch ein Zusammentreffen östlicher und westlicher
Einflüsse möglich, zumal sich auf dem westlichen Wege der
Manichäismus schon stärker mit dem Christentum verbunden haben
wird.2 Ich fühle mich einer Entscheidung nicht gewachsen, um
so mehr aber verpflichtet, darzulegen, welche Tatsachen für eine
Einwirkung des Manichäismus überhaupt mir als Dilettanten bisher
zu sprechen scheinen.

Eine Spur des iranischen Dualismus finde ich zunächst in
einem lettischen Märchen, das in eigentümlicher Weise zwei ganz
verschiedene Kosmogonien in einander schiebt3, deren eine, die
Entstehung der Welt aus dem Ei, in etwas anderer Fassung auch
bei den Litauern begegnet und sich bei der weiten Verbreitung
dieser »Völkervorstellung» kaum auf eine bestimmte Quelle
zurückführen lässt. Die zweite, von biblischen Reminiszenzen
beein-flusste mache ich durch Sperrdruck, diese selbst durch Cursivdruck
kenntlich: »Dem Mund des uranfänglichen Gottes
enström-te das Wort als Windhauch. Aus diesem ward ein Adler.
Nachdem Gott Finsternis und Licht geschieden hatte,

1 Mich machte auf diesen Aufsatz der Leiter der Warburg-Bibliothek,
Herr Privatdocent Dr. Saxl, gütig aufmerksam.

2 Ich erwähne wenigstens, dass in dem deutschen Gedicht ’Hartmanns
Credo’ Christus ebenso wie in der slavisch manichäischen Überlieferung
dem Michael gleichgesetzt wird (v. 551); ebenso stimmt mit ihr die oben S.
163 besprochene deutsche Schilderung des Kampfes mit »dem Höllenhunde»
bei Frau Ava und in der Genesis überein. Manichäische Tradition könnte
hier einwirken; doch vgl. Pseudo-Epiphanios oben S. 165, 2.

3 Mitgeteilt von Fr. Lukas, Das Ei als kosmogonische Vorstellung,
Zeitschr. f. Volkskunde Berlin, 1894, S. 238, aus Veckenstedts Zeitschr. f.
Volkskunde II, S. 3. (mir unzugänglich).

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