- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Fyrtionde årgången, 1940 /
297

(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Granskningar och anmälningar - Joseph Lortz, Die Reformation in Deutschland, I—II (Professor H. v. Campenhausen)

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297 granskningar och anmälningar



»L. hat nicht nur Häretisches ausgesprochen.» L.’s Werk soll aber als
historisches Buch auch einer gegenwärtigen, religiösen Aufgabe dienen:
»Wenn etwas tiefstes Anliegen dieses Buches ist über seine
wissenschaftliche Aufgabe hinaus (oder besser: durch sie hindurch), dann dies, dass
es teilhaben möchte am Gespräch zwischen den Konfessionen, oder
auch, dass es diesem Gespräch neue Möglichkeiten geben möchte» (II,

307)-1

Es braucht nicht betont zu werden, wie willkommen und wesentlich
ein solches Werk auch für den evangelischen Kirchenhistoriker und
Historiker sein kann; sehe ich recht, so hat es bis jetzt auch gerade im
ausserkatholischen Bereich die stärkste wissenschaftliche Beachtung
gefunden.2 Es ist gewiss richtig, dass Lortz, wie die katholische Kritik
z.T. vermerkt hat, an »Quellen und Tatsachen» kaum Neues bringt;
aber sein Werk ist trotzdem auch für den Historiker anregend und
förderlich. Denn der Verf. räsonniert nicht in der Weise einer billigen
Apologetik »über» seinen Stoff, sondern er kennt und gestaltet ihn als Forscher
von innen heraus. Das Eigentümliche seiner Darstellung ist, dass sie
sich gleichsam im ständigen Gespräch nach zwei Seiten hin entfaltet
und dass sie bewusst zu Urteilen, die in diesem Gespräch bedeutsam
werden können, d.h. in erster Linie zu religiös-dogmatischen Urteilen
gelangen möchte (aber auch z.B. über die Frage, ob und in welchem Sinne
Luther im Jahre 1520 als der »Führer der Nation» angesprochen werden
darf). Die aktuelle Beziehung, die den Historiker bewegt, wird also
nicht hinter einer neutralen Maske versteckt, sondern offen
hervorgehoben — und Offenheit und Wahrhaftigkeit zeichnen das Buch
überhaupt auf jeder Seite aus und machen die Lektüre bei dem frischen und
lebendigen Stil des Vortrags zu einem Genuss. Die häufigen
methodischen Zwischen bemerkungen sind nur Zwischenbemerkungen und halten
den Fluss der Darstellung so wenig auf wie die gelegentliche
grundsätzliche Verteidigung der Position des Autors gegen eine mögliche
engkatholische Kritik. Aus dem Ziel des Buches versteht man auch die
Anlage und die ungleichmässige Auswahl des Stoffes, vor allem die
ausserordentliche Bevorzugung Luthers im I. und des heiligen Rests
treuer Katholiken im II. Band. »Luther ist die deutsche Reformation;
und die deutsche Reformation ist Luther» (I, 381). Die starke
Vernachlässigung der anderen Reformatoren, die Ausscheidung der Schweiz

1 Vgl. hierzu auch des Verfs. unter dem Xitel Die Reformation veröffent-

lichten »Thesen als Handreichung bei ökumenischen Gesprächen»
(Christkönigsverlag, Meitingen).

3 Vgl. die Besprechungen von W. Köhler in der Neuen Zürcher Zeitung
1940 Nr. 938, 946, von G. Ritter im Archiv für Reformationsgeschichte 37
(1940) 61—76 und von E. Wolf in der Beilage zum Deutschen Pfarrerblatt
1940 Nr. 43 und Verkündigung und Forschung (Theol. Jahresbericht) 1940,
88—104, die letzten Besprechungen auch grundsätzlich bedeutsame Beiträge
zum »ökumenischen Gespräch».

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