- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Fyrtiofjärde årgången, 1944 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Theodor van Haag S. J., Die apostolische Sukzession in Schweden - 2. Die Hierarchie zur Zeit des Eindringens des lutherischen Amtsbegriffes - 3. Die Krise des Bischofssystemes in der zweiten Hälfte der Regierung Gustaf Vasas

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THEODOR VAN HAAG S. J.

Auch die »Opferungs»gebete kennen nur ein Gedächtnis des Opfers
Christi. Was wir bei der Messe tun, ist kein sacrificium, sondern
nur »hoc opus nostrum». Das einzige Opfer bei der Messe ist das
geistige Opfer unserer selbst. Der Vater hat uns ja geboten, »nos
ipsos spirituales hostias . . . offerre» (Stillgebet).

Von der Leugnung des Messopfers bis zur Verwerfung des
besonderen Priestertums ist kein grosser Schritt. Letztere kann aus
einem Messformular nicht direkt erschlossen werden. In der Missa
Lincopensis ist sie angedeutet im Memento für die Lebenden. Dort
wird nach der weltlichen Obrigkeit die geistliche genannt: »hic
spe-tialiter pro . . . verbi predicatoribus episcopis et pastoribus fiat
memoria». Bischöfe und Pfarrer sind in diesem Zusammenhang
offenbar nur äussere Differenzierungen des durch die Voranstellung
als wesentlich gekennzeichneten Berufes eines lutherischen
Predigers des Wortes. Die Missa Lincopensis ist ein frühes Beispiel dafür,
dass auch dort, wo die liturgische Form fest in der Tradition zu
wurzeln scheint, das konservative Äussere einen reinen lutherischen
Kern birgt. Die Missa Lincopensis deutet den Weg an, auf dem die
schwedische Kirche nun unaufhaltsam weiterschritt.

3. Kapitel

Die Krise des Bischofssystems in der zweiten
Hälfte der Regierung Gustaf Vasas.

Für das Bischofsamt in Schweden begann eine ernste Krise im
Jahre 1539. Das alte Misstrauen Gustav Vasas gegen die Bischöfe
führte zu dem Versuch, das missliebige Amt ganz abzuschaffen.
Der Kampf in Västerås 1527 hatte zunächst der weltlichen
Machtstellung der Bischöfe gegolten, die — den Reformatoren unbewusst —
zugleich ein guter Garant für ihre Unabhängigkeit im
religiös-kirchlichen Bereich gewesen war. Jetzt sollte jene kirchliche
Selbständigkeit vernichtet werden, die den schwedischen Reformatoren als
Ideal vorschwebte, und deren gegebene Exponenten die Bischöfe
waren. Unbekümmertes Vorangehen lutherischer Eiferer, das dem
König verhasst war, weil es LTnruhe ins Volk trug, vor allem aber

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