- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
20

(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - I. Arabien zu Mohammeds Zeit

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

20 I. Arabien zu Mohammeds Seit

(Sura 6, 139 ff.), die heiligsten Eide werden in seinem Üamen abgelegt
(Sura 35, 40; 16, 40).

Wenn Allah also niht so verehrt wird, wie er es verdient, so fehlt es
doh niht an jedem Allah-Kult. Eine Art Zehntel oder Erstlingsopfer von
Saat und Vieh hat man Allah, wie au< anderen Göttern dargebracht
(6, 137). Vor allem wird aber Allah offenbar als „Herr der Ka’ba“ auf=
gefaßt, als derjenige Gott, dem der Kult am höchsten Heiligtume Sentral-
arabiens eigentli<h galt. In einer der ältesten Suren (104) ermahnt
Mohammed seine Stammesgenossen, die Kureischiten, den „Herrn dieses
Hauses“ anzubeten, der die beiden jährlihen Handelskarawanen ausrüsten
läßt und für sie sorgt und sie in Sicherheit wohnen läßt. Von si< selbst
sagt er, er habe den Befehl erhalten, den Herren des Hauses, d. i. der Ka’ba,
anzubeten. Offenbar sind si< also der Prophet und seine Landsleute völlig
einig darüber, daß der Gott, den man dur die Gebräuche der Ka’ba
verehrt, Allah ist. Da auc die arabis<h sprehenden Juden und Christen
Allah als Namen für den einigen Gott des monotheistishen Glaubens
anwandten, hatte dies zur Folge, daß wenigstens die (ristlihen Araber
den <hristlihen Gott als Herrn der Ka’ba ansahen und daß sie folglih an
dem Kult, der dort stattfand, teilnehmen konnten. Der cristlihe Dichter,
Adi Ibn Zeid nennt in einem Eid „Mekfas Herrn ‘und den Gekreuzigten“
nebeneinander 6.

Man hat si< gefragt, wie eine im übrigen so dürftige und unent-
wid>elte Religion wie die altarabische zu einem so hohen Gottesbegriff ge-
langen fonnte, wie er uns im Glauben an Allah begegnet. Wellhausen ?
suchte dies seinerzeit als eine Wirkung der Macht der Sprache über den
Gedanken zu erklären. Allah ist eine Zusammenziehung von al-ilah, der
Name bedeutet ganz einfa der Gott. So nannte jeder Stamm seine lofale
Gottheit. Als der einzige Gott, der für die Mitglieder des Stammes in
Srage tommt, braut er niht mit Namen genannt zu werden, selbst wenn
er einen folchen hat. Da also jeder Stamm von dem „Gott“ redet und seinen
eigenen Stammesgott meint, bahnt dieser sprahlihe Ausdru> s<ließli<
den Weg für den Glauben an einen allen Stämmen gemeinfamen hödssten
Gott. Wellhausens Erklärung gründet si auf einen Gedankengang, der
no< vor einigen Jahrzehnten für sehr modern und wissenschaftli galt,
besonders in der von sprahwissenschaftlihen Gesichtspunkten beherrschten
Religionsforshung. Heutzutage dürfte man taum der Sprache eine so große
Bedeutung als \<öpferishen Faftor in der Entwi>lung der Ideen zuerken-
nen. Eine tiefergehende psychologishe Untersuchung vor allem der primi-
tiven Religionen hat uns überzeugt, daß die Srage nah dem Ursprung der







Made

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sun Dec 10 17:23:57 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/mohleben/0018.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free