- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
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(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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56 TIT. Mohammeds religiöse Botschaft

fordern für das, was Allah verkündet und befohlen hat, heißt um das
Wort „streiten“. Es ist eine Überhebung, die für die Völker mit heiligen
Sériften verhängnisvoll geworden ist und dazu geführt hat, daß sie sih
in eine Menge Seften zersplitterten, die sih untereinander gegenseitig be-
Tämpften.

Aber das Bild des strengen Königs am Tage des Gerichts, des all-
mächtigen Gottes, dessen unbegreiflihem Willen si<h der Mensch nur de-
mütig zu unterwerfen hat, wird von anderen Zügen verklärt. Der Gott
Mohammeds ist auh ein gnädiger, barmherziger und verzeihender Gott.
Die unfreundlih gesinnte <ristlihe Polemik pflegt oft die Barmherzigkeit
Gottes, so wie sie Mohammed denft, als reine Willkür zu bezeihnen. Im
Christentum heißt die Liebe Gottes irrational, im Islam willkürlih. Selbst-
verständlich ist ein Unterschied da und ein sehr bedeutender. Der Islam
weiß ja nichts davon, daß Gott ein für allemal sein Wesen als rihtende
und erlösende Liebe offenbart hat. Und do< kann man beim Propheten
selbst unzweifelhaft von einer Gewißheit von Gottes Gnade und Güte
sprechen. Diese Gewißheit ist vor allem an ein persönliches Erlebnis ge-
bunden. Mohammed weiß, daß er von frühster Jugend an Gegenstand
besonderer Fürsorge und Pflege von seiten Allahs gewesen ist, von ihm
besonders erkoren ward. Er fand ihn vaterlos und arm und gab ihm
ein Heim und schenkte ihm Reichtum (93). Aber mehr als alle irdishen
Gaben ist der Reichtum des Geistes, die Leitung und der göttlihe Auftrag,
die der Prophet dur< unverdiente Gnade empfing. Allah fand ihn verirrt
auf den Wegen des Heidentums und führte ihn zum reten Glauben
(93, 7). Er fand, daß der Prophet Angst und Unruhe in seinem Sinne
trug und daß seine Seele bedrü>t war. Unruhe und Angst, eine geheime
Hoffnung, so kühn, daß sie es niht wagt, offen vor die Seele zu treten und
die darum in der Verhüllung der Angst und Verzweiflung erscheint, sind
für Fromme und Nichtfcomme die Vorläufer der höheren Berufung und
Eingebung. Allah hob diese Bürde vom Herzen des Propheten und weitete
seine beklemmte Brust, er machte seinen Namen geehrt (94, 1—6), als
er ihn mit seinem eigenen verband, als Mohammed, der Sohn Abdallahs,
„Allahs Apostel“ wurde. Mohammed redet zweifellos die reine Wahrheit,
wenn er behauptet, er habe selbst nie zu träumen gewagt, daß ihm eine
solhe Erhebung widerfahren würde. „Du hofftest niht, daß dir die Schrift
mitgeteilt werden würde, sondern es geshah dur die Barmherzigkeit deines
Herrn“ (28, 86). Wenn er zwar siher erwartet und gehofft hatte, Allah
würde auh dem Volk der Araber eine heilige Schrift geben, die sie lesen
und beten fönnten, so hat er es doh niht einmal gewagt, si<h in seinen








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