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Mohammeds Erwählungsbewußtsein 57
eigenen Gedanken bewußt einzugestehen, daß er selbst der neue Prophet zu,
werden hoffte. Darum ist die Offenbarung für ihn ein absolutes Wunder,
ein unerwarteter, unerklärliher Gnadenaft von Allah selber. Das ift der
feste Punkt, auf den er immer wieder zurü>greift, wenn die Grundmauern
seines Glaubens wanken, die Wahrheit, die er niht bezweifeln kann, weil
sie das Wirklichkeitszeichen des Erlebten hat. Dieser unershütterlihe Glaube
an das Wunder der Offenbarung läßt si< meiner Ansiht nah taum psyho-
logisch verstehen, wenn man nit vorausseßzen darf, daß sie dem Propheten
selbst als etwas ganz Unerwartetes und Ungeahntes gekommen ist. Er kann
in voller Aufrichtigkeit versihern, daß sein Koran in keiner Beziehung er-
dichtet oder gemacht sei. Darum wird aber auh die Offenbarung und die
prophetishe Berufung der Punkt, wo Allahs unbegreifliher Wille als un-
erwartete und unverdiente Gnade hervortritt. Mohammed fühlt sih von
Stund an als Gegenstand der besonderen Fürsorge und Auserwählung
Allahs. Er steht in Allahs treuem Schuß in den Jahren des Kampfes in
Meffa. Später sieht und versteht er, daß Allah gerade um seinetwillen die
ungetreue Stadt shonen mußte, solange si< der Prophet darin aufhielt.
Und als er endli< mit einem einzigen Begleiter seinen Geburtsort verläßt,
um nach Medina zu fliehen und si vor seinen Verfolgern in einer Höhle
. verste>en mußte, konnte er seinen ängstlihen Freund — der Überlieferung
na< Abu Befr, der fünftige Kalif — mit der freimütigen Versicherung
trösten, Allah ist wahrli< mit uns. „Und Allah sandte seinen Frieden auf
ihn herab und half ihm mit Heerscharen, die ihr nit sahet“ (9, 40). Die
kämpfende junge Gemeinde in Medina steht unter derselben wunderbaren
Sührung und unter demselben Shuß. Die Engelheere streiten zur Seite
der Gläubigen bei Bedr. Der Erfolg ist für Mohammed ein deutliher Be-
weis dafür, daß Allah wirkli auf seiner Seite steht und si< zu seiner
Sache befennt. Im Gang der Geschehnisse sieht er den in der Geschichte
geoffenbarten Willen Allahs.
Man pflegt als religionsgeshichtlihe Eigenart der israelitishen Pro-
pheten hervorzuheben, daß der Gott, auf den die Propheten lauschen, ein
Gott der Geschichte ist. Die Götter der Uatur- und Kulturreligionen haben
eine engere Wirkungssphäre. Zwar greift ein sol<her Gott auch in die Ge-
shite des Lebens ein. Er hilft dem Einzelnen in einer gefährlichen
Situation, ebenso einem Volke. Odin gibt den nordis<hen Sagenhelden den
Sieg, und die Olnmpier leiten den Kampf um Troja. Und doh hat die
religiöse Geshihtsdeutung in Israel offenbar einen völlig anderen Akzent.
Hier handelt es si niht nur um vereinzeltes Eingreifen in den Gang der
Geschehnisse, hier tut Gott selbst si<h und seinen Willen im geschichtlichen
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