- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
153

(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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Güte und Freundlihkeit; sexuelle Ethik 153

hat, zu vernahlässigen und ständig nah neuen Eroberungen zu jagen,
Rüdsichtslosigkeit und Kälte gegen die besten Freunde und eine êéfas

carafterlose Liebenswürdigkeit gegen - die Feinde, tann diesem seelischen

Typ niht abgesprochen werden. Als seine gute Seite tritt ein stark soziales

_ Bedürfnis hervor, Interesse für persönlihe Gemeinschaft, ungesuchte

Sreundlihfeit und Zugänglichkeit. Zu Mohammeds Verteidigung kann da-
her gesagt. werden, daß seine erwähnte Vorstellungskunst zum Teil auf
einem natürlihen Zwang beruhte, au Unwillen und Unzufriedenheit
hinter einer Maske von Freundli<hkeit zu verbergen.

Endlich dürfen wir niht vergessen, daß das politis<he Spiel nun ein-
mal geradezu eine gewisse Vollkommenheit in der Kunst der Verstellung er-

“ forderte. Qui scit dissimulare, scit regnare, wer seine Gedanken verbergen

Tann, versteht zu herrschen, lautet eine Regel, die Äänea Sylvio Kaiser Sigis-
mund zuschreibt. Mohammed hatte außerdem in der starken Selbstbeherr-
sung, die er üben tonnte, eine natürlihe Voraussehung dafür, ein bedeu-
tender Politiker zu werden. :

Der Zug in Mohammeds Charaftter, der dem <ristlihen Abendland
am meisten zuwider ist, ist zweifellos seine Sinnlichkeit. Sein Mangel an
Maß und-Beherrshung auf diesem Gebiete ersheint uns stärker, w weil die
<ristlihe Durhschnittsmoral als ein Erbe des antiken Asfketismus eine
übertriebene Vorstellung von der Sündhaftigkeit des sexuellen Triebes hegt.
Verirrungen auf diesem Gebiete werden oft als die Sünde im absoluten und
eigentlihen Sinne angesehen. Schon die Juden in Medina fanden jedoch
Mohammeds Lebenswandel_in diesem Punkte anstößig und fragten: „Was
ist das für ein Prophet, der nur daran denkt, sih zu verheiraten?“ Un=
Teugbar ist ja ein Prophet, der ertlärt, daß Frauen und Kinder zu den
Lo>ungen des Weltlebens gehören und sih nichtsdestoweniger einen Harem
mit neun Frauen außer verschiedenen Sklavinnen zulegt, vom moralischen
Gesichtspunkt aus eine etwas bedenklihe Erscheinung. Die Sgche wird da-
dur nicht besser, daß si<h Mohammed bis zu Chadidjas Tod, also bis
zu seinem fünfzigsten Jahre, mit einer einzigen Frau begnügt hat. Auf
dem Höhepunft seiner Laufbahn, als ein shon alternder Mann, läßt er

’ seinen sinnlihen Neigungen freien Lauf.

Doch niht na unseren Moralbegriffen haben wir den Propheten des
Islam zu-beurteilen, sondern nah denen, die er selber anerkannte. Und vor
allem müssen wir, um seine Stellung in dieser Hinsicht zu verstehen, den
Hintergrund kennen, gegen den si seine sexuelle Ethik abzeichnet, die sitt-
lihen Verhältnisse in Arabien zur Feit seines Auftretens. Unter den
Arabern herrs<hte zu Mohammeds Zeit in der Regel Endogamie, man

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