Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Der Feldmarschall
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denken. Seine Taten werden wie die ihren bis ans Ende der Zeiten
leben; denn sie haben sich dem Volksbewußtsein sofort als übermenschlich
eingeprägt, und die Liebe des Volkes hat seinen Helden schon jetzt mit
dem Schimmer der Sage umwoben.
Hindenburg ist auch ein Sproß von uraltem germanischen
Häuptlingsstamm, selber ein Häuptling. Nicht etwa die einzelnen Gesichtszüge sind
merkwürdig und verraten ungewöhnliche Eigenschaften — wäre der Sieger
von Tannenberg ein deutscher Bauer, so würde niemandem sein
Aussehen auffallen. Man würde nur sagen, dieser Bauer habe
außergewöhnlich kräftige, männliche und grundehrliche Züge, und man würde
vermuten, daß er die achtundsechzig Jahre seines Lebens viel gearbeitet
und gegrübelt habe. Die Gestalt und der große Kopf, der Mann selbst
sagt, was und wer er ist: der Feldherr, der die moskowitische
Dampfwalze zerbrach, und der auf dem Posten, auf den ihn sein Kaiser und
Herr gestellt hat, fortfahren wird, Deutschlands Feinde zu vernichten.
So sah ich ihn das erstemal: die verkörperte Sicherheit und
Zuverlässigkeit, eine Atmosphäre von unerschütterlicher Ruhe ausstrahlend.
Und ich begriff etwas von der Macht der Persönlichkeit im Kriege, der
Macht, mit der der Heerführer über die Masse gebietet. Zu Hause
hatte ich gelesen, was Clausewitz über die erforderlichen Eigenschaften
eines Feldherrn sagt: „An der Glut in seiner Brust, an dem Lichte
seines Geistes soll sich die Glut des Vorsatzes, das Licht der Hoffnung
aller anderen von neuem entzünden.“ Hier stand der Mann, der von
seiner starken Seele andern geben konnte, und wenn mir jetzt
hinterdrein wieder der tiefe Eindruck lebendig wird und ich von Hindenburg
lese, erinnere ich mich eines andern goldenen Worts des
Kriegsphilosophen: „Ein starkes Gemüt ist nicht ein solches, welches bloß starker
Regungen fähig ist, sondern dasjenige, welches bei den stärksten
Regungen im Gleichgewicht bleibt, so daß, trotz den Stürmen in der Brust,
der Einsicht und Überzeugung wie der Nadel des Kompasses auf dem
sturmbewegten Schiff das feinste Spiel gestattet ist.“
Lautlos still war es im Zimmer geworden, und alle standen
stramm. Aber der Feldmarschall veränderte keine Miene, er sah ebenso
ernst aus wie zuvor, als er meine Hand drückte und die Worte über
der Einfahrt wiederholte: „Herzlich willkommen!“ Dann begrüßte er
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