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(1916) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Russia, War
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Der Feldmarschall

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die übrigen Gäste, machte dem Stab eine leichte Verbeugung und lud
uns ein, ihm in das Speisezimmer nebenan zu folgen.

Dieses bestand genau genommen aus zwei zusammenhängenden
Zimmern. Im ersten war für neun Herren des Stabs gedeckt, im
zweiten — von dem aus eine Wendeltreppe in die Privaträume des
Feldmarschalls und seines Stabschefs hinaufführte — stand ein Tisch
für sechzehn. Hier nahm der Wirt in der Mitte der einen Längsseite
Platz, und ihm gerade gegenüber war mein Name auf einem kleinen
Zettel geschrieben. Die Anwesenden waren: der Staatssekretär des
Reichskolonialamts Solf, der frühere österreichisch-ungarische Botschafter
in Berlin Graf Metternich, ferner die Exzellenzen von L..... und
F....., Generalleutnant Ludendorff, Oberst von E.....-..., die
Oberstleutnants H....., R..... und K....., Major von B.....,
Geheimrat Kessel und die Hauptleute von W....., K..... und
H.....

Die Gäste wurden mit schäumendem Champagner willkommen
geheißen. Die Stimmung war ausgezeichnet, und das Gespräch ging
hurtig wie die Weine und Gerichte. Von der englischen Aushungerung
war auch hier nichts zu spüren! Nichts fehlte an einem vollständigen
eleganten Diner. Schließlich wurden Kaffee, Likör, Zigarren und
Zigaretten und brennende Lichte von achtsamen Soldaten herumgereicht. Im
übrigen herrschte in der Villa des Oberbefehlshabers große Einfachheit.
Sie war klein und die Räume beschränkt. Der Feldmarschall hätte
kaum mehr Gäste an seiner Tafel sehen dürfen als die vierundzwanzig,
die jetzt dort waren. Aber er hätte seine Wohnung, die ganze Straße,
ja die ganze Stadt mit seinen Siegeszeichen schmücken können. Und
doch sah man keine Spur von Trophäen. Die Siegesstimmung, die
im Zimmer herrschte, ging vom Wirte selbst aus. Er hatte Ostpreußen
endgültig von der russischen Invasion gesäubert. Über die masurischen
Seen sollten keine russischen Unwetter mehr herüberbrausen. „Lieb’
Vaterland, magst ruhig sein!“ Jetzt konnte man zum Angriff
übergehen und den Krieg ins Land des Feindes hinüberführen.

Wir besprachen die Weltbegebenheiten und was die Zukunft wohl
im Schoße tragen könne. Die Ansichten, denen da Ausdruck gegeben
wurde, sollen das Geheimnis der Tischgäste bleiben. So viel aber darf

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