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ich verraten, daß scharfe Worte nicht gespart wurden gegen die, die
diesen unheimlichen Krieg über die Menschheit gebracht und mit
unredlichen Mitteln und durch Zwangsmaßnahmen einen neutralen Staat
nach dem andern zum Krieg gegen Deutschland zu treiben versucht haben.
„Aber laßt sie nur kommen, einen nach dem andern, wir nehmen es
noch mit ein paar mehr auf und werden schließlich doch siegen!“ So
war die Stimmung — und man dachte besonders an Italien, dessen
Haltung für höchst unzuverlässig angesehen wurde. Doch hielten manche
das Eingreifen dieser Macht für undenkbar. Daß ein Mitglied des
Dreibunds neutral blieb, während die beiden übrigen von der halben
Welt angefallen wurden, war schon schlimm genug. Daß man aber
die Waffen gegen die eigenen Bundesbrüder kehren könne, das wollte
und konnte man nicht glauben! Man dachte vom italienischen Volk
noch zu hoch, um von ihm eine so niedrige und feige Handlung
vorauszusetzen.
Der Feldmarschall richtete einige Fragen an mich über meine
Eindrücke von der Westfront und gab der Hoffnung Ausdruck, daß ich mich
in meinen Erwartungen an der Ostfront nicht betrogen sehen möchte.
Er sprach vom Kaiser, dem Obersten Kriegsherrn der Armee, und war
glücklich, im Herbst seines Alters noch einem solchen Monarchen dienen
zu dürfen. Als ich äußerte, es müsse für ihn auch eine Quelle
unendlicher Freude und Befriedigung sein, zu wissen, daß er sein bedrohtes
Vaterland von einem mächtigen und raubgierigen Feind befreit habe,
antwortete er einfach und anspruchslos: „Ja sehen Sie mal, Herr Doktor,
ein Soldat muß auch Glück haben!“ Für seine großen Siege gibt
Paul von Hindenburg in erster Linie Gott die Ehre, der mit ihm gewesen,
dein Kaiser, der ihm den verantwortungsvollen Posten im Osten
anvertraut hat, Ludendorff, dem unentbehrlichen, klarsehenden Generalstabschef,
seinem ganzen ausgezeichneten Offizierkorps und schließlich, aber nicht
zum wenigsten, seinen tapferen Soldaten. Für seinen Teil erhebt er
keinen Anspruch auf Auszeichnung oder Ruhm. Es ist ihm wohl eine
stille Freude, zu fühlen, wie er des ganzen deutschen Volkes Herz und
seine unvergängliche Dankbarkeit besitzt. Aber er brüstet sich nicht damit.
Er ist dankbar für den Glanz, der durch ihn seinem Vaterland zuteil
geworden, und bleibt demütig vor Gott und den Menschen.
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