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zum Tragen der schwersten Verantwortung, worin die deutschen Offiziere
von Anfang an geübt werden.
Hindenburg ist der Abgott der Soldaten; denn der Sieg ist an
seinen Feldherrnstab gebunden. Die Soldaten werden durch seinen bloßen
Namen zu den allergrößten Anstrengungen angefeuert und gehen mit
Begeisterung für ihn in den Tod. Unser Held ist aber auch wie ein Vater
für seine Truppen, und er kümmert sich in jeder Weise um ihr Wohlergehen.
Rührend ist das Verhältnis zwischen Hindenburg und seinem
Generalstabschef. Nur der Tod kann ihren Treubund lösen. Es ist oft
gefragt worden, ob der Feldmarschall oder der Generalstabschef die
Operationen plane, aber man kann überzeugt sein, daß die beiden sich
ergänzen. Doch trägt der Feldherr allein die Bürde der Verantwortung.
Der Oberbefehlshaber und sein Generalstabschef sind so nicht nur durch
die Bande der Freundschaft, sondern auch durch die gemeinsame
fruchtbringende Arbeit untrennbar verbunden. Wenn man die beiden Generale
sich unterhalten sieht, hat man ein Gefühl von unbezwinglicher
überwältigender Kraft. Der „Feldherr der Zukunft“ ist der Name, den der
Feldmarschall seinem Ludendorff gegeben hat, und was dieser von seinem
Vorgesetzten denkt, das ist an der Ostfront allen wohlbekannt. Die
Worte, die Prinz Joachim von Preußen einmal dem Schwiegersohn
Hindenburgs schrieb, können als Ausdruck der Gefühle dienen, die das
ganze Heer für den Sieger von Tannenberg hegt: „Sie wissen, ich bin
kein Schuster, aber für Hindenburg lasse ich mich gerne totschlagen!“
Hindenburgs Gedächtnis ist phänomenal. Als Kind zwischen dem
vierten und dem siebenten Jahr wohnte er in Pinne in der Provinz
Posen, wo sein Vater beim 56. Infanterieregiment stand. Dort war
gerade eine neue Kirche erbaut worden, und der junge Hindenburg war
einige Male mit seinem Vater darin. Als der Feldmarschall im
gegenwärtigen Krieg einmal sein Hauptquartier in der Stadt Posen hatte,
besuchte er auch die Kirche in Pinne und bemerkte sofort beim Eintreten:
„Früher standen die Bänke viel weiter vom Altar weg als jetzt.“ Der
Pastor bestätigte die Richtigkeit der Beobachtung: infolge des Anwachsens
der Gemeinde waren die Bankreihen vor einigen Jahren ein Stück nach
dem Chor zu vorgerückt worden. Und es waren volle sechzig Jahre
verflossen, seitdem der Feldmarschall die Kirche geschen hatte!
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