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der dortigen Gustav-Adolf-Kapelle am 6. November 1907 sah man
daher auch in der ersten Reihe der anwesenden Deutschen nächst dem
Vertreter des Kaisers, dem Prinzen Eitel Friedrih, den General der
Infanterie von Beneckendorff und von Hindenburg. Im Jahre 1911 ging
er nach Hannover in Ruhestand und war damit aus dem aktiven
Militärdienst ausgeschieden. Das Jahr darauf verheiratete er seine zweite
Tochter mit dem Chef der Reitschule in Hannover, Herrn P... aus
Lüneburg, jetzt Ordonnanzoffizier beim X. Reservekorps.
Nun folgten einige ruhige Jahre in Hannover, in denen sich
Hindenburg mit kriegshistorischen Studien und mit der Lektüre von Memoiren
politischen und militärischen Inhalts beschäftigte. Er forschte auch in
der Geschichte seiner Familie und widmete sich im übrigen den Seinen
und einem kleinen ausgewählten Kreis von Freunden. Zu diesen
gehörten sein früherer Lehrer und Chef, der kürzlich verstorbene
Generalfeldmarschall von Bock und Polach, der Kultusminister von Studt und
der General der Infanterie, jetzige Generalfeldmarschall von Bülow.
Hindenburg spielt nicht Karten, ab und zu legt er eine Patience
oder spielt eine Partie Halma. Er hat keinen ausgeprägten Sinn für
Musik, liebt aber die anfeuernden frischen Töne der Militärmusik.
Wirklich gute Poesie und künstlerisch ausgeführte Gemälde schätzt er hoch.
Im Theater ist er ein ziemlich seltener Gast. Er spricht fließend
Französisch, ist aber kein Freund Englands.
Viel Zeit verwandte er auf Reisen. Unmittelbar nach seinem
Abschied besuchte er mehrere Monate Italien und begab sich später oft auf
das alte Familiengut Neudeck im Kreise Freystadt in Westpreußen, wo
sein Bruder, früher Major beim 2. Hannoverschen Dragonerregiment
Nr. 16, bis zu seinem Tode lebte. Gern reiste er auch nach
Schreiberhau im Riesengebirge, um seinen Schwager zu besuchen, Exzellenz von
Manstein, der mit einer Schwester von Hindenburgs Frau verheiratet ist.
Jeden Sommer stattete der General seinem Schwiegersohn auf
seinem Gute Großjustin bei Cammin in Pommern einen längeren
Besuch ab. Hier gab sich der alte Herr den stillen Freuden des
Landlebens hin und besuchte oft und gern die nahegelegene Ostseeküste.
Hier war es auch, wo er am 30. Juli 1914 die Nachricht vom
verschärften Kriegszustand erhielt. Voll Stolz und Siegesgewißheit
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