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verschlang er die folgenschweren Telegramme dieser denkwürdigen Tage,
als das Geschick der Welt an einem Haar hing, das zerriß. Aber es
schmerzte ihn auch tief, keinen Anspruch mehr auf ein Kommando
erheben zu können. Seine Zeit war ja schon vorbei. Er gehörte zu
der Generation, die dahinging. Jüngere Kräfte sollten nun zur
Verteidigung des Vaterlandes vorrücken.
Er hatte jedoch nicht die Ruhe, in einer solchen Zeit auf dem Lande
zu bleiben, sondern begab sich sofort nach Hannover, um bei der Hand
zu sein, wenn doch vielleicht ein Ruf auch an ihn gelangen sollte. Am
Tag darauf, am 31. Juli, trat Bahnsperre ein; er kehrte also im letzten
Augenblick nach Hause zurück.
Hier verfolgte er die Ereignisse mit leidenschaftlicher
Aufmerksamkeit. Auf seine Karten zeichnete er den Gang der russischen Invasion
in Ostpreußen ein und wußte jeden Tag, was er getan haben würde,
wenn ihm die Verteidigung des nordöstlichen Grenzlandes anvertraut
gewesen wäre.
So über seine Karten gebeugt, fand ihn am 21. August sein
Diener, der ihm ein Telegramm hereinbrachte. Er öffnete es und las,
daß „Seine Majestät der Kaiser ihm unter gleichzeitiger Ernennung zum
Generalobersten und unter gleichzeitiger Rückpatentierung ein ihn
ehrendes Kommando anvertraut habe“.
Man wird seine Gefühle verstehn und begreifen, daß er mit einem
Male zehn Jahre jünger wurde, und um nochmal zehn Jahre wurde
gewiß seine Arbeitskraft verjüngt, als ihm bald darauf ein neues
Telegramm meldete, daß gegen Abend ein Extrazug ihn nach Osten führen
solle, und daß er in diesem Zug seinen Generalstabschef Ludendorff
finden werde! Das war am Abend des 22. Augusts. Fünf Tage später
begann die Schlacht bei Tannenberg, die Hindenburg in die erste Reihe
der deutschen Heerführer während des großen Krieges stellte und seinen
Namen unsterblich machte.
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