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(1916) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Russia, War
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 3. Über Ossowiec nach Suwalki

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Bald waren wir im Feuerbereich, wo es nicht ratsam war,
weiterzufahren. Mehrere Granaten waren hier am Morgen eingeschlagen;
die aufgerissene Erde lag noch frisch und schneefrei an den Rändern der
Trichter. Man konnte jeden Augenblick neue Einschläge erwarten; die
Russen hatten ihr Feuer gerade auf die Landstraße und einen von ihr
ausgechenden Seitenweg eingestellt. Der Seitenweg lief an einem
Waldrand entlang; vermutlich hatten die deutschen Batterien hier Deckung
gefunden, und das russische Feuer suchte sie.

Zu Fuß durch Wald und Schneewehen kamen wir an den
Waldrand nordwestlich der Festung. Hinter den letzten Bäumen war ein von
den Russen noch nicht entdeckter deutscher Beobachtungsstand mit einigen
Scherenfernrohren und einem Stangenfernrohr, das bis zu den Wipfeln
der Tannen hinaufreichte. Die Offiziere orientierten uns mit Hilfe der
Karte: 8400 Meter entfernt lag der Wald, der die russischen Batterien
verbarg; durch das Fernrohr unterschied man deutlich das Aufblitzen
der Schüsse. Die Luft zitterte von dem Donner der deutschen Kanonen;
denn nicht weit von uns im Wald stand eine 21-cm-Mörser-Batterie,
und weiterhin eine ganze Reihe andrer Batterien, unter ihnen auch
österreichische 30,5-cm-Skodamörser.

Wir gingen bis zur erstgenannten Batterie und hielten unmittelbar
hinter einem der Mörser. Ich verfolgte die Feuergebung mit gespannter
Aufmerksamkeit. Richtet man den Blick auf eine Stelle in der Luft,
ungefähr 300 Meter von der Geschüßmündung, so kann man einen
Augenblick das Geschoß wie einen kleinen schwarzen Punkt sehen. Im
Bruchteil einer Sekunde ist es verschwunden, aber man hört noch eine
halbe Minute das durchdringende Schwirren und Pfeifen der Granate;
der Ton ist nicht zu beschreiben und hat nicht seinesgleichen; aber er
erinnert mich an das unheimliche Warnungsgeheul des Tigers, wenn er
in den Dschungeln auf Raub ausgeht.

Nicht lange hatten wir dies Schauspiel betrachtet, da belegten die
Russen unser Gelände mit Schrapnells, die dicht vor uns 20 bis 30 Meter
über dem Erdboden krepierten. Die Bedienung der Mörser begab sich
in Deckung; ich hielt mich in der Nähe des mit Erde bedeckten
Schutzdachs aus Tannenstämmen, unter dem die schwere Munition aufgestapelt
lag. Der Ton der russischen Geschütze war von dem der deutschen leicht

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