Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 5. An der Front Suwalki—Marjampol
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43 Fünftes Kapitel.
flar, der Himmel hellblau; die shwachgewellten Äer zu beiden Seiten
der Straße blendeten in sonnenbestrahlter Weiße. Kleine Stücke Fichten-
wald waren eine Erholung für die Augen. Die Einförmigkeit des Weges
wurde ab und zu dur< Dörfex mit s{hwarzgrauen , alten Holzhäusern |
unterbrochen.
Oft müssen wir warten, denn die Straße is nicht breit. Welch
wunderlicher Zug kommt da heran! Alte geschlossene Kutschen, die man
in den Schuppen polnischer Edelleute gesunden hat, müssen jeßt deutsche
Ärzte und Offiziere befördern. Zuweilen sieht man einen Schlitten; auch
Trümmer verunglücter Wagen liegen nicht selten in den Gräben. Hier
und da fällt ein todmüder Gaul — eine Minute Aufenthalt. Am
Fuß einer kleinen Steigung, wo der Schnee sich dichter angehäuft hat
als sonst, steht eine Reihe s<hwerer Lastautos. Sollen die da hinauf,
ohne die Straße zu sperren? Ihre Räder werden mit Schneeketten
umgeben, und dann rasseln die Wagen davon, daß der Schnee um
sie wirbelt.
Bei Slobódka, einem großen, an einer wichtigen Straßenkreuzung
gelegenen Dorf, standen gewaltige Trainkolonnen s{hwer bepact auf den
Straßen und offenen Pläßen. Einige Wagen trugen noch den Namen
belgischer Firmen in französischer Sprache; jeßt waren sie auf eroberten
russischen Boden in deutschem Besitz.
Über Kalwarja an der Szeszupa ging die Fahrt immer gerade-
aus bis Marjampol, wo wir in dem fkatholischen Kloster General
SEN und das Generalkommando des …. ten Armeekorps fanden.
Hier war man wieder im Schußbereih des Feindes. Aus Kowno
herangeführte russishe Batterien hatien von Norden her in drei Tageu
etwa vierhundert Granaten auf Marjampol geworfen, und der Boden
rings um das Kloster war aufgerissen, eine Granate war gerade in die
Pforte der Klosterkirche eingeschlagen; eine andre hatte ein Haus danebcn
getroffen, in dem sich 28 Menschen und ein Hund aufhielten. Ein
Mann und der Hund waren leicht verwundet. Das einzige Opfer des
Bombardements war ein alter Jude; aber jeden Augenbli> konnte die
Beschießung wieder beginnen. Gerade heute hatten drei russische Flieger
Marjampol umkreist, ohne jedo<h Bomben abzuwerfen; Ballonabwehr-
ge]hüte hatten sie vergeblich beschossen.
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