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Nuhetage in Insterburg. 105
ihren Kameraden die Kleider instand. Ein anderer Raum diente den
Schuhmachern als Werkstatt. Jn beiden Sälen wurde fleißig und gut
gearbeitet. Die Ritter der Schere und Pfrieme hatten es besser als
die andern; sie durften in ihren mit Öfen geheizten Werkstätten shlafen
und wurden 4 Uhr nachmittags mit Kaffee bewirtet. Jh weiß genau,
wie es bei ihnen zuging, denn ih benutzte den Schneidersaal als Atelier
und saß dort wohl vierzehn Stunden, um Typen zu zeichnen. Ich fühlte
Die Schusterwerkstatt der russishen Gefangenen in Insterburg,
mich unter diesen Menschen ganz behaglich; sie waren gutmütig und
friedlih, und man konnte sih kaum vorstellen, daß fie unter den Mord-
brennerscharen gewesen waren, die Ostpreußen verwüsteten. Fragte raan
sie, ob sie Grausamkeiten verübt hätten, so antworteten sie natürlich
immer: nein! Das Verhältnis zwischen ihnen und ihren deutschen Wäch-
tern war das beste.
Als Dolmetsch fungierte ein Feldwebel aus Riga, ein frischer, ge-
wetter Mensch, der tüchtig kommandierte, wenn’s zur Arbeit oder zum
Mittagessen ging. Er sprach mit einem eigentümlichen finnischen Akzent.
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