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Bei der österreichish-ungarischen Armee. 149
Feiertagen, die diesmal in beiden Lagern zusammensfielen, sollten sie un-
angetastet zurüfehren. Die Einladung wurde natürlih niht angenom-
men, aber die beiden Russen wurden wieder entlassen, nachdem sic auf
Ehrenwort versprochen, nichts von dem zu verraten, was sie bei den
Österreichern geschen hatten. Am Sonntagmorgen kamen an cinem
andern Punkte russishe Soldaten ebenfalls zu den Österreichern herüber
mit Schüsseln voll Oster- M
eicr, auf die sie „Glül&- Z7/–
lihe Ostern!“ gemalt e
hatten. Auch sie durften
wieder zurü>fehren.
Am Weihnachts-
abend hatte man an
cinem Baumstam:n vor
cinem Fort von Przemysl
folgenden Brief ange-
schlagen gefunden: „Wir
wünschen von ganzem
Herzen den tapferu Ver-
teidigern der Festung cin
ruhiges, fröhliches Weil)-
nachtsfest. Friede auf
Erden und den Menschen
ein Wohlgefallen. Gott
gebe die Ersüllung aller Í
Zhrer Wünsche. Dies Joel Weißbart aus Brzesko, jüdisher Kaufmann,
ist der aufrichtige Wunsch A
der Offiziere und Mannschaften der 5. Batterie der 10. Artilleriebrigade.““
Einen weitern Beweis von wirklichem Mit- und Zartgefühl erfuhr ih im
deutschen Ordenslazarctt in Brzesfo, wo ein russischer und ein österreichi-
sher Soldat, deren Betten nebeneinanderstanden, so gute Freunde geworden
warên, daß der Nusse, als dem Österreicher ein Bein amputiert werden
mußte, laut weinte und s{<lu<hzte. Als kurze Zeit vorher ihm selbst ein
Bein abgenommen worden war, hatte er keine Träne vergossen. Und dabei
konnten die beiden Soldaten sih niht einmal mitcinander unterhalten!
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