Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Vor Krakaus Königsgräbern
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166 Fünfzehntes Kapitel.
Wir betreten einen großen Arkadenhof und gehen die „Treppe der
Gesandten“ mit ihrem steinernen Geländer hinauf. Das Innere ist jetzt
völlig erneuert. 1265 wurde von König Boleslaw der Grundstein zum
Schlosse gelegt; von Kasimir dem Großen wurde es erweitert und von
dem ersten Sigismund 1510—1533 vollendet. Zu ihm wandern unsre
Gedanken, wenn wix von den Zimmern des Königs zu denen der Königin
und den Kammern der Hofdamen gehen. Aber König Sigismunds Il.
Wappen mit der Vase im Schild beshwört Erinnerungen herauf aus
harter Zeit, als der strenge Herzog Karl von Södermanland das Werk
seines Vaters verteidigte und es auf der Zusammenkunft von Upsala
gegen den vom Brudersohn mit ausländischer Macht unternommenen
Angriff befestigte. „Zi Deus nobiscum, quis contra nos“ steht über
der Tür eincs dieser Zimmer. „Alchimistenzimmer““ heißt ein gotischer
Raum mit offenem Kamin, wo Sigismund Gold zu machen versuchte.
„Velis quod possis““ Liest man über einem andern Türpfosten. Zwei-
hundert Jahre vor König Johanns Sohn, der aus seinem Vaterland
fliehen mußte, war Königin Hedwig durch diese Säle gewandert, sie, die
dur< ihre Verheiratung mit dem Großfürsten Jagello von Litauen die
Stammutter des jagellonischen Geschlechts wurde. „Tendit in ardua
virtus.“ Im Turm ist das Zimmer König Sigismunds, wo er über
das Reich grübelte, das er für die edle Wajakrone eingetauscht hatte.
Und die Vase in dem Wappen, das den Naum s{<hmüd>t, hat ihre
Vergoldung noh nicht verloren. Müde und vergrämt hat der König
oft diese lezte Erinnerung an Schweden betrachtet, wenu er hörte, wie
Gustav II. Adolf, der das Erbe seiner Väter übernommen hatte, an die
Pforten seines Wahlreichs klopste.
Duxch ciserne Türen, die den Namenszug Kasimirs des Großen
tragen, tretcn wir in die Domkirche ein. Ihre hohen Wölbungen bergen
prachtvolle Denkmäler. Links im Schiff schen wir ein Denkmal des
Königs Wladislaw II], der bei Varna im Krieg gegen die Türken fiel.
Gerade gegenüber das Denkmal seines Vaters Jagello, des ersten aus
litauishem Geschlecht. Im Mittelschisf unter einem von Säulen ge-
tragenen mächtigen Thronhimmel ein kunstvoller silberner Sarkophag mit
den Überresten des heiligen Stanislaus, des Bischofs von Krakau, der
1079 von König Boleslaw dem Kühnen ermordet wurde. Es wird
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