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214

(1916) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Russia, War
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 17. Die Karpathen

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214 Siebzehntes Kapitel.

Ein fla>erndes Stearinlicht vermochte das Dunkel nicht zu durchdringen.
Auf dem Boden cines der gede>ten Räume lag ein Soldat und schlief.
Ein kleiner eiserner Ofen gab behagliche Wärme und vertrieb die Feuchtig-
keit. In einer andern Höhle schliefen zwei Mann, zwei andre hielten
Wacht. Mit diesen konnte ih mich unterhalten. Sie waren ruhig und
mit ihrer Tätigkeit zufrieden. Ihre Wachtzeit dauerte zwei Stunden.
Dann wurden die jetzt s{hlafenden Kameraden gewe>t.

Nach Norden gingen die Feldbefestigungen über Hügel und Täler
ins Unendliche auf und ab, von der Landstraße auh nah Südosten ins
Tal hinunter; dort waren die Gänge mit Treppen aus Fichtenholz ver-
sehen. In spizem Winkel näherte sich die österreichische Linie der russi-
schen, an einer Stelle war sie bloß 50 Meter von ihr entfernt. In der
Nacht hörte man die Nussen deutlih hämmern, nageln und klopfen wie
Spechte. Da nagelten sie Bretter an die Grabenränder. Man war hier
nicht so vorsichtig wie an der Westfront, wo in den Schüßengräben kein
Licht gebrannt werden darf. In den Karpathen zündete man ganz un-
geniert Licht an, und an mehreren Stellen stieg der Rauch aus den Essen
auf; in der Nichtung auf die russische Stellung zu bildete er im Tale sogar
weiße Florstreifen, die sharf vom Mond beleuchtet und oft shwer von
Schneecstreifen zu unterscheiden waren. Jn den Texrrainfalten abwärts
gab es kleine Kammern mit Fenstern und Türen; einige von ihnen standen
offen, und ich sah die Soldaten drinnen sitzen, sih unterhalten und rauchen.

Wir gingen dann wieder zum Paß hinauf, wobei ih die Vorsichts-
maßregel versäumte, mih im Schatten der Bäume zu halten. Aber die
russishen Posten schossen niht. Es knisterte unter meinen Füßen, wenn
ih auf dürre Zweige trat; aber das Rauschen des Baches verschlang
wohl alle andern Laute. Die Artillerie schießt selten bei Dunkelheit.
Meine Freunde erzählten mir, wenn man monatelang den Russen gegen-
übergelegen habe, könne man ziemlih genau die Zeit ihrer Feuerpausen
berechnen. Zu gewissen Stunden des Tages schießen die Moskowiter
nicht, dann essen sie. Auch Sonntagvormittags bleibt es immer ganz
still. Diese Sicherheit benußt natürlich der Gegner; sie gibt ihm Gelegen-
heit zu gewissen ungestörten Beobachtungen und Erkundungen.

Als ih am folgenden Morgen von Ökörmezö aus das schöne Dorf
Majdánka besuchte und dort einige photographische Aufnahmen machte,

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