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Auf der Höhe des Zwinin. 927
In Begleitung des Adjutanten einer Infantericdivision, von Roeder,
unternahm ih eine Wanderung diese Linie entlang. Der Graben war
so nicdrig, daß man gebüct gehen mußte, um niht vom Feinde geschen
zu werden. Wenn man aber zu den klaffenden Löchern kam, die die
Granaten gerissen hatten, war man völlig ohne De>ung. Yenseits des
Tales lagen die Feldbefestigungen des Gegners wie in cinem Panorama.
„Weshalb schießen die Russen nicht auf uns? Sie können uns
doh deutlih sehen, und selb ihr Jnfanteriefeuer trägt gewiß bis
hierher.“
„Sie haben hier heute shon heftig geschossen; aber jeßt haben sie
an anderes zu denken.“
Die Truppen der Verbündeten hatten eben cinen Angriff auf die
feine, im Norden der Ostryhöhe liegende Erhebung begonnen, die noh
in Feindeshand war. Die Aufmerksamkeit des Feindes war daher ganz
auf den dort begonnenen Kampf gerichtet. Von Zeit zu Zeit aber
\chi>te er doh Schrapnells in die Täler, dorthin, wo er die deutschen
Batterien vermutete.
Dex Graben war eng und sein Boden lauter Schlamm. Vor mir
lag cin Russe auf dem Rücken; er war von der Granate, die ihn ge-
tötet hatte, zum größten Teil mit Erde überschüttet worden, und wenig
mehr als die Stiefel sahen aus dem Schlamm heraus. Blutige Brief-
feen lagen umhergestreut. Ein paar Schritte weiter sahen aus dem
Schlamm des Grabens die Beine eines Gefallenen heraus; daneben lag
cine Leiche, die ganz unbede>t geblieben war; sie war so aufgeshwollen,
daß die Uniformknöpfe den Rok gesprengt hatten. Jenseits der
Brüstung lag ein ganzer Hügel von Gefallenen übereinander, eine un-
förmliche Masse. Weiter vorn lagen ein paar Leute auf dem Rücken
mit ausgestre>ten Armen; freundliche Anemonen wuchsen zwischen ihren
Fingern. Auch hier war der Boden mit zahlreichen Brieffetzen besäet.
Auf einem Stück Papier las ih im Vorübergehen: „Gott sei Dank
geht cs mir besser. Meine Wunde heilt. Jh bin froh, daß ih zu
Haujc bin. Gott sei mit Dir, der Du noh im Kriege bist.“ Offen-
bar schrieb ein Bruder an seinen Bruder und wußte nicht, daß dieser
hou tot in den Karpathen lag. Wie grausam ist niht das Schicksal!
Wie cutseßlih der Krieg! Er zerreißt alle Bande, und Blut und Tränen
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