Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 21. Beim preußischen Gardekorps
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980 Einundzwanzigstes Kapitel.
langen Wagenreihen, aber diese setzten ihren Weg unbekümmert fort.
Ganz fern aus den Schütenlinien ertönten ab und zu Hornsignale, die
meldeten, daß Bajonettangriffe im Gange seien, und der deutschen
Artillerie anzeigten: wir rücen vor, verlegt das Feuer hinter die
feindlichen Stellungen. Bald lief denn auch die Nachricht ein, daß
die Nusscn sih weiter zurückzögen.
Wir tranken gerade bei einem Küchenwagen im Dorf Kaffee, als
ein Meldereiter berichtete, in einer Straße von Przeworsk sei ein Mu-
nitionswagen in die Luft geflogen. Geheimrat Hildebrandt, Professor
Neißer, ein Oberstabs8arzt und ich eilten sofort hin. Unterwegs überholten
wir ein cinsam fahrendes Automobil, in dem der Chef der 4. Gardeinfanterie-
brigade, Generalmajor von L.…..... , auf einer Bahre liegend, befördert
wurde; er hatte cinen Schenkelshuß bekommen, war aber guten Mutes,
Die bei der Explosion verwundeten Leute waren nah dem Feld-
lazarett im Schulhaus gebracht worden; einen trug man eben tot heraus,
ein andrer starb in dem Augenbli>, als wir eintraten. Bleich und
zerfleischt lag er in eine Deke gehüllt, die Uniform in blutigen Feten.
Zwei andre waren schon ins Leichenhaus geschafft worden, zwei weitere
starben nach einigen Stunden. Zu den Verunglückten gehörten die Herren
von Me>lenburg und Stemming von der Intendantur des Gardekorps.
Ihr Schicksal hätte uns ebensogut treffen können, da wir kurz vorher
denselben Weg gekommen waren. Eine große Blutlache bezeichnete die
Unglücfsstelle. Von dem Wagen waren nur noh die Nadreisen vor-
handen. Man war schon dabei, für die toten Pferde ein Massengrab
zu schaufeln; mehrere andre Pferde waren bloß betäubt und standen
angebunden auf der Straße.
Als wir nah Ozaúsko zurückkamen, saß General von P..........
mit seinem Stab an einem Tisch, bis zu dem die Telephonleitung ge-
führt worden war, und erteilte Befehle für die Nacht und den kommen-
den Tag. Jaroslau war noch nicht gefallen. Zum erstenmal seit dem
2. Mai leisteten die Nussen energishen Widerstand. Die Deutschen
hatten aber shon im westlichen Teil der Stadt festen Fuß gefaßt; der
östliche wurde noh von den Russen in Straßenkämpfen verteidigt.
(Ober SODE O Das und ih übernachteten im Franzis-
fanerfloster von Przeworsk, wo vor uns russishe Offiziere gewohnt
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