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Die Ernte des Schlachtfeldes. 999
Zch merkte mir die Stelle, wo er lag, und sah mi<h nah Hilfe
um. Bald traf ih ein paar Sanitätssoldaten, die eben diesen Teil des
Schlachtfeldes absuchten; sie begleiteten mih. Aus einer großen Flasche
gossen sie kalten Kassee in den Becher des Verwundeten. „Wie lange
muß er noch hier liegen?“ fragte ih. „Jn einer Stunde wird er in
einem Lazarett sein‘, antworteten sie; „wir erwarten gerade eine
Krankenträgerpatrouille.‘““ Als ih dem Nussen dies übersetzt hatte, lächelte
er und dankte.
Bei einigen Büschen am Rand des Grabens lag eine neue Reihe
von Toten. Sie ruhten dort ganz so wie während einer Felddienst-
übung, wenn die Verlustslagge hochgezogen und eine Truppe für aus
dem Kampf ausgeschieden erklärt worden ist. Nur ciner lebte noh; er
hatte den Kopf eines toten Kameraden als Kopfkissen. Jhm war eine
Kugel in den Magen und auf der rechten Seite des Beckens wieder
herausgedrungen; er flagte über s{<were Unterleibsshmerzen und bekam
bald Hilfe.
In der Nähe lag noh ein dritter Verwundeter. Als die Sani-
tätssoldaten ihm hatten Wasser geben wollen, hatte er si<h aufgerichtet,
sein Gewehr ergriffen und auf sie angelegt. Ehe wir noh darüber
einig waren, wie der Mann zu behandeln sei, war er bereits tot; er
lag vornüber, das Gesicht in den Händen.
Ein vierter Nusse, der noh lebte, lag neben einem Dorfweg; cine
mitleidige Scele hatte seinen Mantel über ein paar Stangen gehängt,
um seinen Kopf gegen die Sounenhitze zu s{hüten. Dieselben Hände
hatten ihm wahrscheinlich den ersten Verband um die blutige Stirn ge-
legt. Bei ihm fanden wir die erschnte Krankenträgerpatrouille mit ciner
Schar russisher Gefangenen, die die Verwundeten in ihren eigenen
Mänteln forttragen mußten. Kurz zuvor hatte der Gefallene seine
Kameraden gebeten, ihn dur<h einen Schuß in die Stirn von seinen
Qualen zu befreien. Nun beantwortete er Fragen, die man an ihn
richtete, niht mehr; er wax schon auf dem Weg ins Jenseits, atmete
aber noh fieberhaft schnell: die Augen waren geschlossen, die Arme
hingen {la an den Seiten. Er war jung und bartlos. Ich half
den Krankenträgern als Dolmetsh und zeigte den Russen, wie sie den
Sterbenden vorsichtig nah einem schattigen Wäldchen in der Nähe tragen
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