- Project Runeberg -  Nach Osten! /
302

(1916) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Russia, War
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 23. Die Ernte des Schlachtfeldes

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302 Dreiundzwanzigstes Kapitel.

Wir fuhren zurü> und benutzten die Kriegsbrücke, da die feste
Feldbrücke nur von Truppen und Fuhrwerk befahren werden durfte, die
auf dem Wege nah Osten waren. Es herrschte ein unbeschreibliches
Gedränge; die Bevölkerung der Stadt stand gaffend auf den Straßen,
hielt si<h aber in gehörigem Abstand. An den Ufern des Flusses badeten
die Soldaten; sie ritten in den Fluß hinein, wurden von der Strömung
ergriffen und s<hwammen dann ans Land.

Bei Einbruch der Dämmerung versammelten wir uns vor dem
Grand Café, holten Stühle auf den Fußsteig und plauderten in der
lauen Abendluft. Man rauchte und politisierte. Die italienishe Frage
war in das Stadium akuter Spannung eingetreten. Rittmeister G.….….. ;
österreichisch-ungarisher Verbindungsoffizier, war gut unterrichtet. Wie
merkwürdig ruhig alle die Sache nahmen! Eine solche Gemeinheit schien
undenkbar! Keine Regierung in Italien konnte eine solhe Verant-
wortung auf fih nehmen, und das italienishe Volk galt als zu ritter-
lih, um sol< eine Feigheit zu begehen. Und wenn die Spannung zu-
nahm, warf gewiß der König sein s{hwerwiegendes Wort in die Wag-
schale und rief ein Nein!, das von den Alpen bis an die Küste von
Tripolis ein Echo finden mußte.

Unterdes marschierten die feldgrauen österreichisch - ungarischen
Truppen vorüber, die shon genug damit zu tun hatten, ihr Vaterland
zu schützen, die aber, wenn es darauf ankam, mit ebenso großer Be-
geisterung Triest, Trient und Dalmatien zu verteidigen bereit waren.
Und dort marschierten singend die Deutschen, überzeugt, daß sic doh
siegen würden, selbst wenn noh eine Großmacht in Europa, die vierte
in der Reihe, die Waffen gegen ihr Land und gegen ihre Verbündeten
crgreifen sollte!

Hin und wieder nahm auch der Kommandierende General in unsrer
Mitte Plaz. Dann wandte er die Augen niht von den Truppen ab,
denn alles, was zur Sanbrücke hinunter sollte, kam hier vorüber. Der
General bemitleidete seine Soldaten und hätte ihnen gern nach achtzehn
Tage langem, ununterbrochenem Kampf einen Nuhetag gegönnt. Aber
cs gab feine Nuhe, ehe niht der Russe aus Galizien hinaus war, und
vielleicht niht einmal dann! Der Sohn des Generals, das Urbild eines
ritterlichen Germanen, trat oft an diesen oder jenen Grenadier heran,

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